zum Hauptinhalt

Radsport: Fahrerproteste nach Massensturz

Der Massensturz zum Auftakt der Baskenland-Rundfahrt hatte fatale Folgen: Der spanische Profi Pardilla liegt mit Kopfverletzungen im Krankenhaus. Fahrer und Teamchefs protestierten gegen mangelnde Sicherheitsvorkehrungen.

Einen Tag nach dem Massensturz auf der Auftaktetappe der 55. Baskenland-Rundfahrt mussten noch einige Radprofis im Krankenhaus behandelt werden. Der am Kopf verletzte Spanier Sergio Pardilla und der US-Profi Peter Stetina erlitten die schwersten Verletzungen bei dem Sturz am Ostermontag 400 Meter vor dem Ziel in Bilbao. Die Teilnehmer der Traditionstour in Nordspanien protestierten am Dienstag am Start der zweiten Etappe in Bilbao gegen die aus ihrer Sicht unzureichenden Sicherungsvorkehrungen der Veranstalter und verzögerten die Abfahrt um fünf Minuten.

Nach Angaben der Regionalzeitung „El Dario Vasco“ erlitt Pardilla Schädelverletzungen, brach sich die Schulter und spuckte Blut. Er soll noch mindestens 48 Stunden zur Beobachtung in der Klinik bleiben, hieß es am Dienstag. Stetina brach sich die rechte Kniescheibe, das Schienbein und vier Rippen. Teamarzt Max Testa rechnet nach Mitteilung des Teams mit einer „mehrmonatigen Pause“ für den US-Profi. Der Brite Adam Yates brach sich einen Finger. In den Sturz waren rund ein Dutzend Profis verwickelt, einige Verletzte wurden auch von den Teamärzten versorgt.

Profis und Teamchefs machten den Veranstaltern wegen der Streckenplanung schwere Vorwürfe. Der Sturz ereignete sich auf der Zielgeraden, auf der eine Spitzengruppe von etwa 60 Fahrern bei Tempo 70 Stundenkilometern zwischen meterhohen Metallpfosten fast Slalom fahren musste. „Ich hatte nicht einmal mehr die Zeit, zu reagieren oder zu bremsen“, sagte Stetina. Ex-Weltmeister Philippe Gilbert kritisierte „einen großen Fehler der Veranstalter“. Der Belgier, der 10 Zentimeter vor einem der zu Abwehr von Parksündern in den Boden gelassenen Pfosten stoppen konnte, twitterte: „Ich hatte Glück“.

Der Australier Michael Matthews hatte den Sprint nach 162,7 Kilometern gewonnen. Tony Martin hatte den Spurt für Weltmeister und Teamgefährten Michal Kwiatkowski angezogen, dem aber nur Rang zwei blieb. Martin konzentriert sich auf das 18,3 Kilometer-Zeitfahren zum Finale am Samstag in Aia, um dort seinen Erfolg aus dem Vorjahr zu wiederholen. Bei der Flandern-Rundfahrt einen Tag zuvor hatten zwei neutrale Begleitwagen zwei Profis verletzt. Der Neuseeländer Jesse Sergent wurde in einer Ausreißergruppe von einem überholenden Materialwagen regelrecht von der Straße abgeräumt und musste das Rennen mit einem Schlüsselbeinbruch beenden. Sébastien Chavanel ging zu Boden, als es zu einem Auffahrunfall zwischen einem Materialwagen und dem Teamfahrzeug seines Rennstalls FdJ kam. Der Franzose blieb aber unverletzt. Die Firma „Shimano“, Sponsor der neutralen Materialwagen, entschuldigte sich bei den Betroffenen und leitete eine Untersuchung ein. (dpa)

Zur Startseite