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Rallye Deutschland: Totalausfall für VW

Nach zwölf Siegen in Serie erlebt VW in der Rallye-WM bittere Stunden. Ausgerechnet bei der Deutschland-Station fallen Sébastien Ogier und Jari-Matti Latvala aus.

Nach Wunsch verlief die Rallye Deutschland für Volkswagen keineswegs. Die Ausfälle des französischen Weltmeisters Sébastien Ogier und seines finnischen Teamkollegen Jari-Matti Latvala drückten erheblich auf die Stimmung. In der Fahrer-Weltmeisterschaft sicherte sich VW dennoch schon vier Läufe vor Saisonende vorzeitig den Titel, wenn auch noch offen bleibt, ob sich Ogier, Latvala oder Andreas Mikkelsen die WM-Krone aufsetzt.

Der norwegische WM-Vierte Mads Østberg liegt in seinem Citroën nach dem neunten WM-Lauf uneinholbare 113 Punkte hinter dem ausgefallenen Gesamtersten Ogier. Noch nicht entschieden ist die Hersteller-Wertung. Weltmeister VW verpasste in Trier nur um fünf Punkte die Titelverteidigung. Der Belgier Thierry Neuville und Hyundai feierten hingegen in Deutschland ihren ersten Sieg in der Rallye-WM. Neuville lag am Sonntag 40,7 Sekunden vor seinem spanischen Teamkollegen Dani Sordo. Der Norweger Mikkelsen wurde Dritter und sorgte für die erste Podiumsplatzierung eines VW-Piloten in Deutschland.

Einen Tag nach Sébastien Ogier schied auch Jari-Matti Latvala aus

Die Heim-Station war für VW dennoch eine Enttäuschung. Einen Tag nach dem Aus für Sébastien Ogier schied am Sonntagmorgen auch sein Teamkollege Latvala im VW Polo auf der ersten der vier letzten Prüfungen des Schlusstages aus. Der finnische WM-Zweite hatte am Freitag nach einem ersten Unfall von Ogier die Führung übernommen.

Auf der ersten Prüfung am Sonntagmorgen riss in den Moselweinbergen bei Trier eine in der Rallye-WM einmalige Serie von zwölf Siegen des Wolfsburger Teams nacheinander. „Jede Serie reißt einmal, dann fängt eben eine neue wieder an“, tröstete VW-Motorsportdirektor Jost Capito. „Wir sind nicht in der Weltmeisterschaft, um dort eine Serie mit den meisten Siegen hintereinander zu holen. Wir sind da, um um die Weltmeisterschaft zu kämpfen.“ Der Finne Latvala war am Sonntagmorgen im VW Polo R WRC mit einem soliden Vorsprung von fast einer Minute auf den britischen Citroën-Piloten Kris Meeke gestartet und auf Kurs zu seinem ersten Asphaltsieg. Wenige Minuten später allerdings platzte sein Traum, als er auf einer feuchten Stelle von der Piste ins Aus rutschte. Auch Meeke rutschte wenig später von der Strecke. Bereits am Samstagmorgen hatte Volkswagen Ogier wegen eines ähnlichen Unfalls verloren.

„Latvala hätte den Sieg sicher nach Hause fahren können. Sein Ausfall war Pech. Nach Aussagen von Mikkelsen war es dort so glatt, dass man froh sein konnte, dort um die Kurve zu kommen. Jari-Matti hat es eben erwischt“, sagte Capito. „Wir können genauso verlieren, wie wir gewinnen können. Ein gutes Team muss auch einmal verlieren können. Dann müssen wir auch in dieser Situation Größe zeigen. Dann ist das bei einer solchen Konkurrenz keine Schande.“ (dpa)

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