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Sport: Rasenfeind Nummer eins

Lars Spannagel ärgert sich mit Maik Franz über Madonnas Zerstörungsorgie

Siege sind alles im Fußball – drei Punkte holen, Mund abputzen, man kennt das. Erst weit dahinter kommen alternative Zielsetzungen wie: einen großen Kampf liefern, bis zum Umfallen rennen oder wenigstens einen Punkt verdient gehabt haben. Der ehemalige Fußballer und Manager Rolf Rüssmann hat dieser Liste ein weiteres durchaus hehres Ziel hinzugefügt, als er sagte: „Wenn wir nicht gewinnen, dann treten wir ihnen wenigstens den Rasen kaputt.“ Dem Karlsruher SC – einer Mannschaft, die schon so manches Spielfeld umgepflügt hat – war am Freitagabend nicht einmal dieses vergleichsweise bescheidene Erfolgserlebnis vergönnt. Als der Klub zum Auswärtsspiel nach Frankfurt reiste, war der Rasen bereits derartig kunstvoll zertrampelt, dass selbst der renommierte Eisenfuß Maik Franz anerkennend mit den Schraubstollen schnalzen musste. Franz musste unverrichteter Dinge abziehen.

Madonna hat in der Frankfurter Arena ein Schlachtfeld hinterlassen, ein Drittel des Platzes wurde verwüstet, inzwischen ist sie längst weitergezogen. Ihr Tournee-Trampelpfad führt sie unter anderem ins Wembley-Stadion und ins Stade de France von Paris. Selbst den Brasilianern erschwert sie die ohnehin ziemlich zerfurchte WM-Qualifikation: Auch das Maracana von Rio de Janeiro, wo bekanntlich ein technisch feiner Fußball gepflegt wird, wird die Diva durchgrubbern.

Immerhin kann Maik Franz aufatmen. In Deutschland wird Madonna während dieser Tournee nicht mehr auftreten, und bei der Neuansetzung kann sich Franz den Titel des Rasenfeinds Nummer eins zurückerobern. Sein Vorteil: Durch den Seitenwechsel kann er auf beiden Seiten des Platzes wüten.

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