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Sport: „Rassisten werfen wir raus“

Herr Melillo, die DFL hat ein Aktionswochenende gegen Rassismus angekündigt. Was macht Hertha BSC gegen Gladbach?

Herr Melillo, die DFL hat ein Aktionswochenende gegen Rassismus angekündigt. Was macht Hertha BSC gegen Gladbach?

Wir bekommen von der DFL 50 000 Rote Karten. Wenn die Mannschaften kurz vor halb vier auflaufen, halten alle Fans die Kärtchen hoch – auch die Spieler auf dem Rasen. Das sind zehntausende Rote Karten gegen Rassismus, bundesweit.

Hat Hertha ein Rassismusproblem?

Es ist bei weitem nicht so radikal wie früher, aber natürlich gibt es welche. Wir werfen an Spieltagen schon mal ein oder zwei Leute raus, weil sie halblegale Zeichen tragen, die in der Neonazi-Szene beliebt sind. Die Reichskriegsflagge oder Pullover von ,Thor Steinar’ sind nicht verboten, aber bei uns unerwünscht. Wir geben unseren Ordnern jetzt ein Faltblatt mit, um diese Symbole zu erkennen. Wer das trägt, zieht das aus – oder muss gehen.

Was können die Hertha-Fans machen?

In Karlsruhe gibt es die Initiative „Blau- Weiß statt Braun“ – eine gute Idee. Wir gründen auch gerade eine Fanclub-Initiative gegen rechts. Am besten ist es, wenn Fans im Stadion aufstehen und den Rassisten sagen: He, nicht bei uns! Die müssen merken, dass sie in der Unterzahl sind.

Donato Melillo (32)

leitet seit 2001 die Fanabteilung von Hertha BSC. Die Fragen stellte André Görke.

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