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Sport: Ratlos in Wimbledon

Weingärtner und Burgsmüller raus, Popp folgt Schüttler

London (dpa). Ihr sonst schrilles Lachen gefror Marlene Weingärtner auf den Lippen. Nach einer peinlichen Vorstellung schied die 23Jährige am Donnerstag als letzte der vier gestarteten deutschen Tennisspielerinnen in der zweiten Runde von Wimbledon aus. Ganze 46 Minuten benötigte die Amerikanerin Lisa Raymond für ihre 6:3, 6:0-Lehrstunde gegen die Heidelbergerin. „Sie war einfach zu gut, ich konnte nicht viel machen“, sagte Weingärtner. „Marlene wusste keinen Rat. Deshalb sah es zeitweise so aus, als schenke sie das Spiel ab“, sagte Bundestrainer Klaus Eberhard. Bei den Herren erreichte Alexander Popp aus Mannheim durch ein 7:6 (7:4), 4:6, 6:3, 6:7 (5:7), 6:2 gegen den Niederländer Raemon Sluiter die dritte Runde, während der Essener Lars Burgsmüller erwartungsgemäß gegen den Amerikaner Andre Agassi mit 3:6, 6:7 (4:7), 3:6 ausschied.

Schon am Vorabend war für Marlene Weingärtner der Doppel-Wettbewerb beendet, als sie an der Seite der Russin Anastasja Rodjonowa in drei umkämpften Sätzen Martina Navratilova/Swetlana Kuznetzowa (USA/Russland) in Runde eins unterlag. Der Kräfteverschleiß dabei war offenbar groß. Da nutzte es auch nichts, dass das Match gegen Lisa Raymond wegen des späten Doppeleinsatzes erst mit einstündiger Verspätung gestartet wurde. Sang- und klanglos verlor die gebürtige Rumänin und komplettierte damit das desolate Abschneiden der deutschen Tennis-Damen. „Unsere Besten rangieren zwischen Platz 50 und 100 in der Weltrangliste. Und diese Zahlen lügen nicht“, sagte Eberhard und fordert: „Wir müssen mehr auf jüngere Spielerinnen setzen.“ Eberhard denkt vor allem an die 18-jährige Anna-Lena Grönefeld, die vor drei Wochen den Jugendwettbewerb der French Open gewonnen hat, in Wimbledon aber pausiert.

Lars Burgsmüller gelang es in seinem Zweitrundenmatch immerhin, Andre Agassi ein bisschen zu ärgern. Der 27-Jährige aus Essen hatte vorher etwas unterwürfig davon gesprochen, es sei sein „Karriere-Highlight“, in Wimbledon überhaupt mal gegen den Amerikaner antreten zu können. „Ich war schon ziemlich nervös, vor allem beim Aufschlag“, sagte Burgsmüller hinterher. Aber der Deutsche konnte auch mit Zufriedenheit feststellen: „Ich habe ihm Paroli geboten.“

Unnötig schwer machte es sich Alexander Popp gegen Raemon Sluiter, ehe er nach fünf hart umkämpften Sätzen als zweiter und letzter Deutscher nach Rainer Schüttler in Runde drei einzog. Dort trifft Popp am Samstag auf den Tschechen Jiri Novak. Rainer Schüttler kämpft bereits heute (13.00) gegen den Amerikaner Todd Martin um den Einzug ins Achtelfinale.

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