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Wir fahren schon mal vor. Sportdirektor Rangnick im Sponsoren-Flitzer.

© dpa

RB Leipzig: Nun fahren sie Porsche: Die Aussätzigen werden attraktiv

Die Leipziger Fußballer aus dem Hause Red Bull haben eine große Anziehungskraft für Sponsoren entwickelt. Für die RB-skeptischen Fans bedeuten die Deals, dass die Leipziger trotz aller Widerstände einen weiteren Schritt in Richtung Normalität gemacht haben, meint unser Autor.

Proteste und Boykotte, Pfiffe und Buh-Rufe bei jedem Spiel: Seit seiner Entstehung schlägt dem Fußballklub RB Leipzig fast überall Abneigung und Schlimmeres entgegen. Allerdings nur bei den Fans. Abseits der Stehtribünen haben die sächsischen Fußballer aus dem Hause Red Bull trotz aller Schmähungen eine große Anziehungskraft entwickelt. Die Zuschauerzahlen wachsen, sportlich scheint der Aufstieg in die Bundesliga zumindest mittelfristig vorbestimmt. Kein Wunder, dass große Unternehmen keine Berührungsängste gegenüber den Aussätzigen haben.

Am Montag hat der Verein Volkswagen und Porsche als Partner vorgestellt, die Autobauer steigen für mindestens vier Jahre als Sponsoren ein. Das Kalkül der Unternehmen ist einfach: RB ist dank seines Geldgebers auf dem Weg nach oben – wer wollte da nicht mitgehen? Zudem ist eine prominente Rolle bei einem Zweitligisten billiger zu haben als bei einem Erstligisten. Sicher wird VW weiter deutlich mehr in seinen Werksklub VfL Wolfsburg investieren, aber die Sonderstellung der Großstadt Leipzig im nach Spitzenfußball darbenden Osten verspricht große Aufmerksamkeit. Und die Premiummarke Porsche scheint in dem Verein einen Partner zu sehen, mit dem man die richtige Kundenschichten erreichen kann. Bedenken und Gefühle von Fußballnostalgikern spielen bei all dem keine Rolle: Unternehmen haben andere Kriterien für ihre Entscheidungen.

Für die RB-skeptischen Fans bedeuten die Deals, dass die Leipziger trotz aller Widerstände einen weiteren Schritt in Richtung Normalität gemacht haben. Und dass die Proteste zwar in den Stadien zu hören sind, in den VIP-Logen aber nicht ankommen. Dort findet man nun einmal deutlich mehr Porschefahrer als in den Fankurven.

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