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Real gegen Barca: Real Madrid tritt um sich

Jeder andere Klub wäre damit zufrieden, den Rückstand auf den FC Barcelona ein wenig verringert zu haben. Nicht aber Real Madrid. Bei der 2:3-Niederlage am Mittwoch im spanischen Supercup-Rückspiel zeigte sich Real von seiner schlechtesten Seite.

„Real Madrid sollte sich echte Sorgen machen über das Bild, das es abgibt“, sagte Barcelonas Kapitän Xavi. „Es ist eine echte Schande, wie Real auftritt.“ Er meinte damit nicht nur die zahlreichen versuchten Körperverletzungen der Verteidiger Marcelo und Pepe, für die beide im Laufe der zweiten Halbzeit die Rote Karte hätten sehen müssen.

Es dauerte bis zur Nachspielzeit vor den 100 000 Zuschauern im Camp Nou, ehe Marcelo für eine brutale Grätsche gegen Cesc Fabregas des Feldes verwiesen wurde. Im folgenden Tumult gab es auch noch Rot für die bereits ausgewechselten Mesut Özil bei Real und Barcelonas David Villa. Das Foul an Fabregas zeigte die ganze Bosheit und den Frust bei Real. Marcelo trat den eingewechselten Fabregas in dessen erstem Pflichtspiel für Barcelona um. Vorher hatte Marcelo mit Anlauf Adriano umgemäht, der gerade die Vorlage für Lionel Messi zum 3:2 kurz vor Schluss gegeben hatte. Barcelona hatte durch Tore von Lionel Messi und Andres Iniesta zweimal geführt, Cristiano Ronaldo und Karim Benzema glichen für Madrid aus. Real war in dem lange mitreißenden Spiel über weite Strecken ebenbürtig.

Reals Trainer José Mourinho hatte wie beim 2:2 im Hinspiel Wege gefunden, der Dominanz des Gegners zeitweise spielerisch beizukommen. Überlagert wurde dies durch die brutale Spielweise. „Die Art, wie Real Madrid Fußball spielt, liegt nicht an den Spielern. Sie müssen die Befehle einer Person befolgen, die den spanischen Fußball angreift. Mourinho zerstört den spanischen Fußball“, sagte Barcelonas Gerard Piqué. Mourinho machte einmal mehr den Schiedsrichter und eine Verschwörung für die Niederlage verantwortlich. Während des Spiels hatte er noch diabolisch grinsend an der Seite gestanden, während der Auseinandersetzungen wurde er selbst gegen Barcelonas Kotrainer Tito Vilanova handgreiflich.

Matthias Klappenbach

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