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Sport: Real verabschiedet sich mit drei Platzverweisen von der Klub-WM

Der europäische Fußball hat bei der Premiere der Klub-WM in Brasilien ein blamables Bild abgegeben. Nach dem sang- und klanglosen Aus für Champions-League-Sieger Manchester United sowie der Roten Karte gegen David Beckham verpasste auch Real Madrid in der Nacht zum Dienstag wegen der Disziplinlosigkeit seiner Stars den möglichen Einzug ins Finale und musste Brasiliens punktgleichem Meister Corinthians São Paulo wegen der um einen Treffer besseren Tordifferenz den Vortritt lassen.

Der europäische Fußball hat bei der Premiere der Klub-WM in Brasilien ein blamables Bild abgegeben. Nach dem sang- und klanglosen Aus für Champions-League-Sieger Manchester United sowie der Roten Karte gegen David Beckham verpasste auch Real Madrid in der Nacht zum Dienstag wegen der Disziplinlosigkeit seiner Stars den möglichen Einzug ins Finale und musste Brasiliens punktgleichem Meister Corinthians São Paulo wegen der um einen Treffer besseren Tordifferenz den Vortritt lassen.

Real gewann zwar gegen Raja Casablanca 3:2. Doch nach den drei Feldverweisen für Roberto Carlos, José Gutierrez und Christian Karembeu war der knappe Erfolg für den Sieg in der Gruppe A zu wenig. Denn São Paulo sicherte sich dank Freddy Rincons Treffer zum 2:0-Endstand (82.) gegen die Saudis von Al-Nassr mit sieben Zählern und der besseren Tordifferenz (6:2) gegenüber den punktgleichen Madridern (8:5) Rang eins.

"Wir waren bei den Platzverweisen kindisch. Wir haben uns für jede Kleinigkeit revanchiert", erklärte Fernando Morientes, der als einziger Real-Profi Anflüge von Selbstkritik erkennen ließ. Tatsächlich trifft die Beschreibung "kindisch" auf die tumultartigen Szenen, die sich beim Stand von 2:2 abspielten, den Nagel auf den Kopf. Zunächst schubste und rempelte Roberto Carlos seinen Gegenspieler Bouchaib El Mourbarki und sah dafür ebenso die Rote Karte wie Gutierrez, der den sich auf dem Boden theatralisch wälzenden El Mourbarki trat. Der Marokkaner verlor daraufhin seinerseits die Fassung, sprang auf, bespuckte Gutierrez und sah ebenfalls "Rot". Schließlich erhielt Karembeu wegen wiederholten Foulspiels die Gelb-Rote Karte. Das Drama perfekt machte dann Geremi Njitap mit dem Siegtor in der 88. Minute für die auf sieben Feldspieler dezimierten Spanier.

Für Real-Coach Vicente Del Bosque Anlass, die sonst eher in Südamerika oder Afrika gängige Klopperei seiner "Millionarios" verbal zu vernebeln. "Wir haben uns verhalten, wie es sich für einen großen Klub gehört. Wir sind hierher gekommen, um das Turnier zu gewinnen und haben in jedem Spiel alles gegeben", sagte der Nachfolger des entlassenen John Toshack. Immerhin ließ sich Del Bosque im Hinblick auf die Feldverweise zu einer leisen Kritik hinreißen: "Vielleicht waren wir auch ein wenig unsportlich."

Ohnehin machten die europäischen Vorzeige-Klubs bei der ersten Vereins-WM vor allem durch Unsportlichkeiten von sich reden. Bei Weltpokalsieger Manchester United war David Beckham im Auftaktspiel gegen Necaxa nach einem Kung-Fu-Tritt gegen einen Kontrahenten des Feldes verwiesen worden. Dafür machte Manager Alex Ferguson auch noch vermeintliche mexikanische Provokateure verantwortlich.

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