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Red Bull Salzburg: Jedes Jahr das gleiche Spiel

Maccabi Haifa war einfach eine Nummer zu groß. Markus Huber über das regelmäßige Scheitern von Red Bull Salzburg in der Champions League.

Drei Mal hat Red Bull Salzburg seit der Übernahme durch den Energy-Drink-Konzern versucht, sich für die Champions League zu qualifizieren, drei Mal sind die Fußballer gescheitert. Okay, gegen den FC Valencia war das Team ohnehin Außenseiter, gegen Schachtjor Donezk hatte es einfach Pech. Doch das, was sich gegen Maccabi Haifa abgespielt hat, ist beispiellos. Mit insgesamt 1:5 ist die Mannschaft ausgeschieden, in keiner der Partien hatte sie eine Chance. Die Israelis, mit einem im Vergleich zu Red Bull beinahe lächerlich anmutenden Jahresetat ausgestattet, waren in allen Bereichen besser, sie waren lauffreudiger, hatten mehr Spielwitz, doch der größte Unterschied war wohl der: Sie wussten, was sie zu tun hatten.

50 Millionen Euro investiert Red Bull jährlich in sein Fußballprojekt. Für Österreich ist das unermesslich viel Geld, doch der Output ist marginal. Und wahrscheinlich liegt der Fehler im System: Beinahe jährlich wird ein neuer Trainer engagiert, aktuell ist es Ex-Hertha-Coach Huub Stevens. Jeder dieser Trainer präferiert ein eigenes Spielsystem, für das er sich eine neue Mannschaft zusammenkaufen kann. Wenn die europäischen Qualifikationsspiele stattfinden, ist dieses Team aber noch nicht eingespielt – und fliegt raus. Klar ist es dann im Lauf des Jahres besser als die meisten anderen und wird Meister. Doch weil Red Bull, ganz im Gegensatz zum Plan des Eigentümers Dietrich Mateschitz, in Europa weiterhin ein Niemand ist, wird der Trainerstab nach dem Titelgewinn ausgetauscht – und das Spiel beginnt von neuem. Auch eine Möglichkeit, sein Geld zu verbrennen.

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