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Trainer Gudmundur Gudmundsson vom Handball-Bundesligisten Rhein-Neckar Löwen fordert eine Änderung der Zeitspielregel.

© dpa

Reform der Angriffsregel: Der Handball braucht eine Uhr!

Die Angriffsregel im Handball ist eine der intransparentesten im gesamten Sport. Sie unterliegt der Willkür der Schiedsrichter. Schluss damit und her mit der Shotclock wie im Basketball! Ein Kommentar

Von Christian Hönicke

Endlich redet mal jemand Tacheles im Handball. Einerseits Bob Hanning, der nun als Verbandsvize auch offiziell was zu sagen hat. Er will ein „Deutschland-Buch“ auflegen, das einen Wertekodex für deutsche Nationalspieler und eine einheitliche Spielphilosophie enthalten soll. Nach dem Hü-und-Hott- Kurs im zweitliebsten Nationalteam der Deutschen ist das ein löbliches Ansinnen, das dem Neuaufbau nicht im Weg steht.

Aber auch Gudmundur Gudmundsson hat was zu sagen und hält damit nicht mehr länger hintern Berg. Der Trainer des Bundesligisten Rhein-Neckar Löwen fordert eine Änderung der Zeitspielregel. „Wie lang darf ein Angriff im Handball dauern? Keiner weiß das“, sagte der Isländer dem „Mannheimer Morgen“. Von Spiel zu Spiel werde „diese merkwürdige Regel“ anders ausgelegt, manchmal sogar innerhalb einer Begegnung. Gudmundsson verweist auf den Basketball, wo jeder Mannschaft genau 24 Sekunden Zeit für einen Angriff bleiben.

In der Tat wäre eine sogenannte Shotclock im Handball wünschenswert. Sie würde die ungesunde Allgewalt der Schiedsrichter deutlich einschränken. Fuß im Kreis? Foul oder nicht? Zeitspiel oder nicht? Zu sehr können die Unparteiischen das Spiel bislang nach ihrem Gutdünken lenken. Und zu häufig ist dieses Privileg bereits für Manipulationen ausgenutzt worden. Wenn der Handball das durch diese Skandale verlorene Ansehen zurückgewinnen will, muss er insgesamt nachvollziehbarer, transparenter werden. Die Reform einer der intransparentesten Regeln im Weltsport wäre dabei ein wichtiger Schritt.

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