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Der Spanier Fernando Alonso ganz souverän mit Durchblick: Er gewann überraschend das Rennen in Malaysia.

© reuters

Update

Regenchaos beim Formel-1-Rennen in Malaysia: Fernando Alonso siegt überraschend

Fernando Alonso gewinnt überraschend den GP von Malaysia. Ein Inder und der Regen verderben Sebastian Vettel ein besseres Rennen in Sepang. Der Weltmeister bleibt nach einem Reifenschaden ohne Punkte.

Der spätere Überraschungssieger Fernando Alonso hält ein Schwätzchen mit Sebastian Vettel, der nach dem Rennende nur noch frustriert schimpfen wird. Unter einem Red-Bull-Schirm plauschen Michael Schumacher und Felipe Massa, die früheren Ferrari-Teamkollegen. Sie warten auf den Neustart. Jenson Button verspeist derweil einen halben Teller Nudeln und zieht sich einen trockenen Overall über. Hinter der Haupttribüne schlagen Blitze ein, die einige Fernsehleitungen lahmlegten. Das Wetter also sorgt beim GP von Malaysia in Sepang mal wieder für Aufregung und eine 51-minütige Rennunterbrechung. Am Ende dann holt schließlich Fernando Alonso mit einer fahrerischen Glanzleistung den Sieg vor dem Überraschungsmann Sergio Perez im Sauber, Lewis Hamilton im McLaren wird Dritter. Die beiden großen Verlierer aber sind Sebastian Vettel und Jenson Button. Beide sind Opfer der Inders Nahran Karthikeyan im HRT, der beim Überrunden Vettel keinen Platz machte und ihm einen Reifen aufschlitzte, nachdem er vorher schon Button ins Auto gefahren war. „Das ist kein Pech, wenn hier solche Pfosten rumfahren, dann passiert halt so was“, schimpfte der Weltmeister, den das missglückte Manöver des Inders einen sicheren vierten Platz gekostet hatte. Als Vettel, der nach einem zusätzlichen Reifenwechsel nur als 11. ins Ziel kam, dann noch hörte, dass Karthikeyan auch Jenson Button das Rennen ruiniert hatte, legte er nach: „Da muss man sich wirklich fragen, ob Auto fahren für solche Leute der richtige Job ist.“ Aber der Reihe nach: Zehn Minuten vor dem Start hatte es angefangen zu regen, zunächst relativ leicht, so dass praktisch das komplette Feld auf den Intermediate-Reifen startete. Doch schon in der ersten Runde gab es in der Gischt Chaos: Romain Grosjean schob Michael Schumacher von der Strecke, der am Ende hinter Nico Hülkenberg den zehnten Platz belegen sollte. Gleiches schaffte Pastor Maldonado ausgerechnet mit seinem Williams-Teamkollegen Bruno Senna, der dann allerdings mit einer grandiosen Aufholjagd noch vom letzten Platz auf Rang sechs vor fuhr. Als es mit dem Regen im Laufe des Rennen immer schlimmer wurde, kam das Safety-Car auf die Strecke – Abbruch nach acht Runden. Danach waren beim Neustart noch vier Runden hinter dem Safety-Car angesagt, ehe es mit dem Rennen richtig losgehen konnte. Perez, den ein ganz früher Wechsel auf Regenreifen schon vor dem Abbruch nach vorne gespült hatte, wurde zum ärgsten Verfolger von Alonso, der gerade im Nassen fantastische Zeiten fuhr. Hamilton verlor die Chance auf einen Sieg durch einen verkorksten Boxenstopp. „Das war eine große Überraschung heute. Wir waren in Australien nicht konkurrenzfähig und hier auch nicht, ich habe das Maximum rausgeholt“, sagte Sieger Alonso: „Der Sieg ändert nichts. Wir sind in einer schlechten Position, in der wir nicht sein wollen.“

Sergio Perez jubelte über Platz zwei, „aber ich hätte schon auch gern gewonnen“. Ein kleiner Ausrutscher kurz vor Schluss verhinderte diese Möglichkeit, da hatte das Team den Mexikaner allerdings auch schon gewarnt: „Sergio, wir brauchen diese Punkte dringend.“ Was böse Zungen als „Teamorder“ des Sauber-Motorenlieferanten Ferrari interpretierten, verwies Saubers Geschäftsführerin Monisha Kaltenborn ins Reich der Fantasie: „Sergio ist noch recht unerfahren, wir hatten einfach Angst, dass er zu viel riskiert und dieses Super-Ergebnis noch wegwirft.“ Die Feier beim kleinen Privatteam, das den größten Erfolg seiner Geschichte begießen durfte, viel allerdings kurz aus: „Um Viertel vor acht geht unser Flieger.“

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