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Regionalliga Nord: Kein Sieger bei Union gegen Babelsberg

Der 1. FC Union Berlin kommt in der Alten Försterei trotz optischer Überlegenheit nicht zu einem Sieg. Aufsteiger Babelsberg feierte dagegen den späten Ausgleich durch Ibrahim Türkkan.

Von Karsten Doneck, dpa

Björn Laars geriet in eine fast schon Mitleid erregende Situation. Am eigenen Strafraum wurde der Verteidiger des Fußball-Regionalligisten Babelsberg 03 zu einer Art Tanzbär degradiert. Nico Patschinski vom 1. FC Union führte den Ball und brachte Laars mit allerlei geschickten Körperdrehungen und Körperwendungen reichlich durcheinander. Als der Babelsberger endgültig die Orientierung verloren hatte, drang Patschinski in den Strafraum ein und vollendete die Aktion zum 1:0. Auf dieser Führung ruhte sich Union lange aus. Zu lange. Babelsberg 03 glich vor 8967 Zuschauern im Stadion Alte Försterei kurz vor Schluss zum 1:1 (1:0)-Endstand aus. Das Berlin-Brandenburg-Derby war nicht hochklassig, aber hart umkämpft - und, längst nicht selbstverständlich, erstaunlich fair.

Von zwei kampfstarken Mannschaften war Union eine Stunde lang die zielstrebigere. Und Gästetorwart Sven Roggentin, der den nach einer Roten Karte gesperrten Carsten Busch vertrat, bekam mehrfach Gelegenheit zu zeigen, dass er nicht schlechter ist als die sonstige Nummer 1. So verhinderte er schon vor dem 0:1 bei Chancen von Benyamina und Mattuschka einen Rückstand. Einmal, kurz vor der Pause, wurde Roggentin aber von Torsten Mattuschka sechs Meter vor dem eigenen Tor klassisch ausgespielt, doch dann verlor der Union-Spieler den Überblick: Statt den Ball ins verlassene Tor zu schießen, passte er ihn zurück an den Strafraumrand zu Benyamina, den die herbeigeeilten Babelsberger aber stoppen konnten.

Der 1. FC Union konnte auf eine stabile Deckung vertrauen. Die hielt auch stand, als sich die konditionsstarken Babelsberger in der letzten halben Stunde aufs Stürmen verlegten. Da musste schon eine Einzelaktion herhalten, um dem Aufsteiger noch zum Unentschieden zu verhelfen. Ibrahim Türkkan, nach seiner Einwechslung gerade mal zwölf Minuten auf dem Platz, setzte einen prächtigen 25-Meter-Schuss genau in den Torwinkel. Verdient war der Ausgleich allemal, weil sich Union zu früh in die passive Rolle geflüchtet hatte und nur noch darauf bedacht war, das Führungstor über die Zeit zu bringen. Unions Trainer Uwe Neuhaus sagte später dazu: „Babelsberg hatte im Grunde keine Torchance und dann kam dieser eine Glücksschuss. Meine Mannschaft muss noch einen Lernprozess durchmachen.“Karsten Doneck

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