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Sport: Rehmer wird vier Monate nicht bezahlt

Walchsee - Einen teureren Fehler hat in der Geschichte der Fußball-Bundesliga wohl noch kein Spieler begangen. Auf vier Monatsgehälter muss Marko Rehmer bei seinem Klub Hertha BSC verzichten, zusammen sind das 380 000 Euro.

Walchsee - Einen teureren Fehler hat in der Geschichte der Fußball-Bundesliga wohl noch kein Spieler begangen. Auf vier Monatsgehälter muss Marko Rehmer bei seinem Klub Hertha BSC verzichten, zusammen sind das 380 000 Euro. Abgemahnt hat ihn der Verein auch noch. Das alles muss der Abwehrspieler hinnehmen, weil er sich von seinem Hals-Nasen-Ohrenarzt das Kortisol Betamethason nach einer Kieferprellung spritzen ließ und darüber nicht den Vereinsarzt informierte. Und vor allem nicht die Deutsche Fußball-Liga. Die Verwendung der Substanz ist zwar kein Doping, sie muss jedoch angemeldet werden. Das hatte Rehmer nicht getan. Die Substanz wurde in seiner Dopingprobe nach dem Bundesligaspiel gegen den TSV 1860 München im Mai gefunden und Rehmer daraufhin vom Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes für neun Meisterschaftsspiele gesperrt.

Die Summe von 380 000 Euro ist aber auch eine Gebühr dafür, dass Rehmer überhaupt in Berlin weiterspielen darf. Denn als Hertha BSC Rehmers Verstoß gegen die Anti-Doping-Richtlinien mitbekommen hatte, sprach der Klub sofort die Kündigung aus. Mit dem Gehaltsverzicht von Juli bis Oktober sowie einer Entschuldigung vor der versammelten Mannschaft hat Rehmer nun seinen Arbeitsplatz erhalten. Manager Dieter Hoeneß erklärte, die Kündigung werde aufgehoben. Zuletzt war der frühere Nationalspieler Rehmer seinem Verein ohnehin kein großer Rückhalt mehr, weil er kaum an frühere Leistungen anknüpfen konnte. Herthas Trainer Falko Götz glaubt dennoch weiterhin daran, dass der 32 Jahre alte Rehmer der Mannschaft helfen kann: „Wenn er in Form ist, brauchen wir über seine Qualität nicht zu sprechen.“

Die Höhe der Strafe erklärt sich nicht nur dadurch, dass Rehmer seinem Verein bis zum 26. Oktober nicht zur Verfügung steht. Dem Verein hätte auch in der vergangenen Saison ein noch höherer Schaden entstehen können: ein Punktabzug. Und das im Abstiegskampf. „Ich hoffe, dass die vergangene Saison damit wirklich abgeschlossen ist“, erklärte Herthas Manager Dieter Hoeneß gestern im Trainingslager in Tirol. Rehmer sagte: „Ich bin erleichtert, dass die Sache jetzt vom Tisch ist.“

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