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Sport: Reise nach Mannheim

Der Moment des Erfolges verbindet. Kurz nach halb fünf war es, als beim EHC Eisbären nichts mehr so war, wie es seit knapp drei Jahren gewesen ist.

Der Moment des Erfolges verbindet. Kurz nach halb fünf war es, als beim EHC Eisbären nichts mehr so war, wie es seit knapp drei Jahren gewesen ist. Fans und Verantwortliche feierten gemeinsam, vergessen war alle Meckerei der Anhänger über eine mangelhafte Personalpolitik oder einen geplanten Umzug in die Deutschlandhalle. Auch der von den Fans schon mal kritisierte Manager Peter John Lee konnte sich vor Schulterklopfern kaum retten. Die Berliner hatten sich vor 5000 Zuschauern mit 3:2 (2:1, 0:1, 1:0) gegen die Revier Löwen Oberhausen über die Runden gezittert und damit erstmals seit drei Jahren wieder den Einzug in die Play-offs in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) geschafft.

Gegner im Viertelfinale ist Meister Adler Mannheim. "Zuletzt haben wir sehr konstant gespielt. Wir haben auf jeden Fall eine Chance", sagte Eisbären-Stürmer David Roberts. Sein Trainer Pierre Pagé, der Sonntag erstmals nach überstandener Krankheit wieder an der Bande stand, gefiel sich in diesem Zusammenhang in kryptischen Andeutungen. "Wir müssen etwas dafür tun, damit unsere Chancen steigen", sagte der Kanadier. Ob und wie der Plan von Pagé aufgehen kann, wird sich frühestens Freitag beim ersten Spiel in Mannheim zeigen.

Die letzte Hauptrundenpartie gegen Oberhausen war alles andere als ein schönes Eishockeyspiel. In einer von nervösem Übereifer geprägten Partie waren die Berliner die bessere Mannschaft. Trotzdem kamen sie ins Wanken: Derek Cormier erzielte nach zwölf Minuten das 1:0 für Oberhausen. Erst kurz vor Ende des ersten Drittels konnte Ed Patterson den Puck ins Oberhausens Tor stochern. 15 Sekunden später traf Marc Fortier gar zum 2:1. Lasse Kopitz gelang gelang kurz vor Ende des zweiten Drittels der Ausgleich für Oberhausen. Der überragende Marc Fortier sorgte nach 48 Minuten dann für den Berliner Siegtreffer. Platz sieben und der Einzug in die Play-offs waren gesichert.

Als der Jubel seinen Höhepunkt erreicht hatte, wusste Billy Flynn mal wieder als Erster, was zu tun war. Die Schlusssirene war kaum verlungen, da sprang der Berliner Marketingchef aufs Eis, schnappte sich ein Mikrofon und verkündete den Fans, das erste Heimspiel im Viertelfinale am kommenden Sonntag werde nun doch im Sportforum stattfinden. Volkes Stimme hatte also gesiegt. "In der zweiten Pause haben wir uns dafür entschieden, im Sportforum zu spielen", sagte Flynn. Und was passiert, wenn Sonntag mehr als 5000 Zuschauer eine Eintrittskarte für das Heimspiel kaufen wollen? "Wenn dann 4000 Leute vor der Halle stehen, erübrigt sich alle Kritik an einem Umzug", sagte Sprecher Moritz Hillebrand. Bekanntlich wollen die Eisbären in drei Jahren in eine neue Arena am Ostbahnhof ziehen.

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