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Totilas feiert in Aachen sein Comeback.

© dpa

Reit-Turnier CHIO: Das Wunderpferd Totilas siegt doppelt

Dressurreiter Matthias Rath feiert mit Totilas beim CHIO in Aachen ein umjubeltes Comeback. Sowohl in der Einzelwertung und im Team beim Nationenpreis triumphiert er.

Glauben konnte es Matthias Rath zunächst einmal nicht: Er, bester Dressurreiter, trotz weltweiter Konkurrenz, nach zwei Jahren Pause? Doch Rath gewann den Grand Prix am Donnerstag tatsächlich – und riss auf dem Weg aus dem Aachener Dressurviereck beide Fäuste in die Höhe. „Das ist einfach unglaublich für mich“, sagte er nach seinem Ritt. „Von einem solchen Tag habe ich nicht einmal zu träumen gewagt.“

Zwar überzeugte er mit seinem Pferd Totilas bei allen sechs Prüfungen seit seinem Comeback im Mai, doch beim CHIO trat er am Donnerstag zum ersten Mal gegen Größen wie Helen Langehanenberg und Charlotte Dujardin an, die britische Olympiasiegerin und amtierende Europameisterin. Dass sie mit ihrem Weltrekord-Pferd Valegro ausgerechnet in Aachen patzen und zum ersten Mal seit zwei Jahren geschlagen werden würde, haben die 6300 Zuschauer wohl ebenso wenig erwartet wie die derartige Überlegenheit von Matthias Rath und Totilas. 82,300 lautete ihr Ergebnis. Nahezu fehlerfrei präsentierte sich das Paar im Dressurviereck.

Isabell Werth ritt lächelnd aus dem Viereck

Dujardin landete mit 76,900 Prozent auf Platz sechs, was unter anderem an zwei misslungenen Pirouetten und versprungenen Einerwechseln lag. Die größte nationale Konkurrentin von Rath – Helen Langehanenberg – scheiterte hingegen beim Übergang von der Passage in den Galopp. Außerdem konnte sie auf der letzten Mittellinie nicht überzeugen.

Isabell Werth ritt hingegen mit einem Lächeln aus dem Viereck. Zu Standing Ovations. Noch im Sattel ihrer Nachwuchsstute Bella Rose rief die Reiterin aus Rheinberg: „Ich war so euphorisiert!“ Die erst zehnjährige Stute bewegte sich locker und leicht, wodurch das Paar mit 79,580 Prozent auf Platz vier kam. Vor der Niederländerin Adelinde Cornelissen mit Jerich Parzival. „Bei diesem Pferd bin ich wirklich ergriffen. Sie ist meine Nummer eins und das Beste, was ich je geritten bin“, sagte Werth. Damit gewann die deutsche Mannschaft zum vierten Mal in Folge den Lambertz Nationenpreis. Die Niederlande folgte auf Platz zwei, gefolgt von Spanien.

Tag begann mit einer Enttäuschung

Dabei hatte der Tag für die deutsche Mannschaft zunächst mit einer Enttäuschung begonnen. Kristina Sprehe kämpfte mit ihrem widerspenstigen Desperados und hielt den Hengst nur mit Mühe unter Kontrolle. Mehr war nicht möglich. So lieferte Sprehe mit 73,960 Prozentpunkten das Streichergebnis.

Matthias Rath war mit seiner Leistung indes zufrieden. „Das waren noch nicht hundert Prozent, aber immer hundert Prozent gehen nicht“, sagte der Reiter. Schließlich habe er das letzte Risiko bei der Weltelite noch etwas gescheut. Die Zuschauer bewerteten die ausverkaufte Dressurprüfung in Aachen allerdings anders als die Richter. Mit einer App konnten sie die einzelnen Dressurritte selbst werten – und kürten Helen Langehanenberg zur Siegerin. Mit Damon Hill.

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