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Reitsport: Popanz mit Pferd

Katja Reimann über die Reinwaschung des Reitsports.

Das ist sie also, die groß angekündigte Befragung deutscher Reiter durch eine Kommission des Deutschen Olympischen Sportbundes. Ein Gespräch – streng vertraulich. Ergebnis? Das erwartete. Und das Dopingproblem im Reitsport? Nein, das gibt es nicht.

Die Kader der olympischen Disziplinen, im Mai nach schlechten Nachrichten hektisch aufgelöst, werden wieder bestückt. Eile ist geboten, denn Ende August stehen ja die Europameisterschaften an. Auf der Ersatzliste der Springreiter steht Ludger Beerbaum – der Mann, der sagte: „Erlaubt ist, was nicht gefunden wird.“

Zu befürchten, das ist spätestens jetzt klar, haben Reiter und Funktionäre durch die Befragungen der Kommission nichts. Was sich noch im Mai kompromisslos anhörte, entpuppt sich als Popanz. Eine Ehrenerklärung mussten sie alle unterschreiben – die genauso im Ungefähren bleibt wie der Wust an Medikations- und Dopingregeln. Der wird durch das Schattentheater nicht beseitigt, schlimmer noch, er gerät wieder aus dem Blickfeld. Dabei liegt genau hier das Problem im Reitsport: Eine Reform des Reglements steht weiterhin aus. Allein Sponsoren, Zuschauer und Fernsehanstalten lassen sich beruhigen durch vertrauliche Gespräche. Schön, dass ihr mal darüber geredet habt.

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