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Rekordtorschütze muss gehen: Union gibt Benyamina keinen neuen Vertrag

Karim Benyamina wird den 1. FC Union nach der Saison verlassen müssen. Wie der Fußballklub mitteilte, plant er künftig nicht mehr mit dem erfolgreichsten Torjäger seiner Vereinsgeschichte.

Von Katrin Schulze

Berlin - Es hatte sich seit Wochen angedeutet. Schon lange war der sonst um keinen Spruch verlegene Mann nicht mehr so gut drauf, in der Öffentlichkeit redete er gar nicht mehr. Der Grund dafür ist jetzt offiziell: Karim Benyamina wird den 1. FC Union nach der Saison verlassen müssen. Wie der Fußballklub mitteilte, plant er künftig nicht mehr mit dem erfolgreichsten Torjäger seiner Vereinsgeschichte. 85 Mal hat der 29 Jahre alte Deutsch-Algerier in über 200 Pflichtspielen für die Köpenicker getroffen.

Wenn es nach Benyamina selbst gegangen wäre, hätten es gerne noch ein paar Treffer mehr sein können. Seine Bereitschaft zur Weiterbeschäftigung hatte er lange signalisiert, und auch jetzt sagt er: „Ich hätte mir gut vorstellen können, meine Karriere hier fortzusetzen.“ Doch im Team hat er langfristig keinen Platz mehr – schon in den zurückliegenden Zweitligaspielen kam er selten zum Einsatz. „Betrachtet man den Verlauf der letzten Monate, dann ist es nach sechs erfolgreichen Jahren wohl an der Zeit, neue Impulse für eine Weiterentwicklung der Mannschaft zu setzen“, sagt der Berliner Teammanager Christian Beeck.

Etwas Melancholie kommt bei allem sportlichen Realitätssinn dennoch auf, Karim Benyamina hat für die Unioner schlicht zu viel geleistet. Seine Tore waren maßgeblich dafür verantwortlich, dass es die Berliner überhaupt bis in die Zweite Liga schafften. Auch deshalb spricht Unions Präsident Dirk Zingler von „einem ganz besonderen Status“, den der Angreifer in seinem Verein innehat. „Er genießt hier höchste Wertschätzung und ist jederzeit ein gern gesehener Gast“, sagt Zingler.

Für so gern gesehene Gäste mit so hohen Verdiensten lässt sich der 1. FC Union auch ganz besondere Abschiedsgeschenke einfallen. Karim Benyaminas Nummer 22 soll solange nicht mehr vergeben werden, bis jemand seinen Rekord knackt. Und das könnte eine ganze Weile dauern. 

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