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Wieder auferstanden. Der Fußballzwerg Austria Salzburg klopft nach der Übernahme durch Red Bull wieder an die Tür vom Profifußball.

© AFP

Relegation in Österreich: Austria Salzburg: Der hartnäckige Zwerg

Im Relegationsspiel um den Aufstieg in Österreichs Zweite Liga steht der SV Austria heute vor der Rückkehr in den Profifußball. Doch auch bei einer Niederlage wäre Salzburgs Werdegang ein Erfolg, findet unser Autor. Ein Kommentar.

Ihr größter Erfolg war eine Niederlage. 1994 stand Austria Salzburg im Uefa-Cup-Finale gegen Inter Mailand und verlor unglücklich. Noch heute erinnern sich die Salzburger Fans gern daran.

20 Jahre später steht nun ein Spiel an, das noch wichtiger für die Zukunft des Vereins sein dürfte: Im Relegations-Rückspiel gegen den Floridsdorfer AC aus Wien kann der SV Austria Salzburg heute Abend in die zweithöchste österreichische Liga aufsteigen. Es wäre die Rückkehr in den Profifußball, fast zehn Jahre nach der feindlichen Übernahme durch Red Bull. 2005 stieg der Brausekonzern als neuer Besitzer ein. Red Bull wollte etwas Neues. Einen neuen Klub, ohne Vergangenheit und ohne die störenden Fans, die an solch überkommenen Werten wie Tradition und Vereinsfarben hängen.

Der FC Red Bull Salzburg ist mittlerweile die unumschränkte Nummer eins im österreichischen Klub-Fußball. Mittlerweile beruft man sich aber auch dort auf die Tradition seit 1933 – acht Meistertitel klingen einfach besser als fünf.

Egal ob die „neue“ Austria heute aufsteigt oder nicht. Auch bei einer Niederlage wäre ihr Werdegang ein Erfolg. Denn die Fans haben gezeigt, dass auch ein anderer Weg als der von Red Bull nach oben führen kann – von der letzten Liga an die Tür zum Profifußball in neun Jahren. Statt Millionen haben sie ihre Leidenschaft investiert. Einige Austria-Fans sehen in ihrem momentanen Überschwang ihren Verein sogar als schlafenden Riesen. Ein Riese wird der Klub wohl nie mehr werden. Aber er ist ein sehr hartnäckiger Zwerg. Und ein sehr aufgeweckter allemal.

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