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Remis gegen Köln: Hamburg freut sich zu früh

Der HSV verspielt beim 3:3 in Köln eine 3:1-Führung.

Eine Minute plus zwei Minuten Nachspielzeit dauerte die Premiere von Ruud van Nistelrooy in der Fußball-Bundesliga, doch diese drei Minuten hätte der neue Star des Hamburger SV wohl gerne umgehend aus seiner Vita gelöscht. Speziell der Empfang auf dem Grün missfiel ihm. Kurz vor seiner Einwechslung hatten die Norddeutschen durch Kölns Adil Chihi nämlich den 3:3 (1:2)-Endstand kassiert. Und als der Niederländer 180 Sekunden später auch schon wieder vom Platz lief, hatte er vor allem die Kölner Jubelgesänge in den Ohren. Eine Stunde später stellte van Nistelrooy fest: „Vielleicht war das ja ein schlechter Moment, um ins Spiel zu kommen.“

Zwei im letzten Augenblick verlorene Punkte – „das tut weh“, sagte der 33-Jährige, „da fühlt man sich wie ein Verlierer.“ Seine leise Hoffnung, „vielleicht noch eine Torchance“ zu bekommen, blieb unerfüllt. „Es war halt“, sagte van Nistelrooy gequält, „ein bisschen wenig Zeit.“ Dabei hätten es die Gäste so einfach haben können im Rheinland: 3:1 führten sie bereits, vergaben dann aber leichtfertig eine höhere Führung. „Wir sind wahnsinnig enttäuscht. Wir hätten in der zweiten Halbzeit das 4:1 oder 5:1 machen müssen“, sagte HSV-Trainer Bruno Labbadia. „Nach dem dritten Tor und den guten Gelegenheiten haben wir das Fußballspielen eingestellt.“

Diese unerwünschte Haltung war Labbadia auch schon nach dem frühen 1:0 negativ aufgefallen: In der zweiten Minute hatte der Kölner Torwart Faryd Mondragon einen Schuss von Mladen Petric ungeschickt nach vorne abprallen lassen; Marcell Jansen vollendete problemlos. Sehr zum Ärger des Trainers verlor der HSV Mitte der ersten Halbzeit dann seine anfänglich klare Linie. Köln kam auf – und nach 31 Minuten durch einen Kopfball von Kapitän Youssef Mohamad zum Ausgleich. Dann berappelte sich das Team von Labbadia noch einmal: Erst schoss Petric das 2:1 und fünf Minuten nach Wiederbeginn verwandelte der Kroate dann noch einen Handelfmeter.

Doch die Kölner, zuletzt ohne den weiterhin verletzten Lukas Podolski durch zwei Auswärtssiege in Folge aufgefallen, gaben nicht auf. Ein Freistoß von Milivoje Novakovic senkte sich in der 75. Minute über die HSV-Mauer hinweg zum Anschlusstreffer ins Toreck. Und während Ruud van Nistelrooy sich gerade zu seinem ersten Kurzeinsatz fertig machte, traf Chihi zwei Minuten vor Schuss zum 3:3. „Wir sind einfach stabiler geworden“, nannte der Kölner Trainer Zvonimir Soldo später als schlichten Grund dafür, warum seine Spieler in vier Rückrundenbegegnungen bereits zehn Mal getroffen haben – genauso oft wie in der gesamten Hinserie.

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