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Remis im Spitzenspiel: Dortmund und Bayern trennen sich 1:1

Nach einer ereignisarmen ersten Halbzeit entwickelt sich zwischen dem FC Bayern und Borussia Dortmund erst in Halbzeit zwei das erwartete Spitzenspiel. Nach 90 intensiven Minuten trennen sich die Teams 1:1-unentschieden. Bayerns Innenverteidiger Holger Badstuber verletzt sich schwer.

Roman Weidenfeller war der Mann der Stunde bei Borussia Dortmund. Drei hochklassige Paraden hatte der Torhüter in der Schlussphase des Spitzenspiels zwischen Bayern München und Borussia Dortmund gezeigt, er hatte seiner Mannschaft das Unentschieden festgehalten und den 1:1(0:0)-Endstand gesichert. Und seiner Ansicht nach hat er der Bundesliga damit auch die Spannung erhalten: „Ich denke, die Meisterschaft ist noch offen“, sagte Weidenfeller nach der Partie. „Wir haben das Zeug dazu, die Punkte noch aufzuholen.“

Das war eine ziemlich offensive Kampfansage aus dem Lager der Borussen, dabei durften die Bayern ja durchaus zufrieden sein mit dem Ergebnis: Das 1:1 bedeutet nicht nur endlich das Ende der ständigen Fragen nach den vier Liganiederlagen hintereinander, die Dortmund den Münchner verpasste hatte. Das hatte die Bayern schon ziemlich genervt. Das Unentschieden bedeutet auch, dass Bayern weiterhin elf Punkte vor Borussia Dortmund steht und acht vor Bayer Leverkusen. Das ist eine komfortable Situation im Kampf um die Meisterschaft, trotzdem schlugen die Münchner im Gegensatz zu Weidenfeller eher leise Töne an. Nein, der Kampf um die Meisterschaft dauere natürlich noch an, erklärte Toni Kroos und erinnerte mahnend an das vergangene Jahr. „Wir haben schon einmal einen großen Vorsprung verspielt, das soll uns nicht noch einmal passieren.“

Auch wenn es erst Dezember ist, die Frage nach der Meisterschaft war das beherrschende Thema, nachdem die 90 Minuten vorbei waren. In der Spielanalyse nämlich waren sich die Beteiligten beider Lager ziemlich einig. Das Unentschieden sei verdient, befand BVB-Trainer Jürgen Klopp genauso wie Mario Götze. Die Bayern ärgerten sich zwar über die Schlussphase, als Toni Kroos, Thomas Müller und Javier Martinez eben an Weidenfeller verzweifelten. Insgesamt, befand aber auch Jupp Heynckes, der Trainer der Bayern, gehe das 1:1 nach einer „intensiven Partie“ schon in Ordnung.

Wie intensiv die Partie war, zeigte Franck Ribéry, als er in der fünften Minute Lukasz Piszczek am eigenen Strafraum mit Verve den Ball vom Fuß grätschte, dass man Mitleid haben mochte mit dem Borussen. Wie viel Druck auf den Spielern lastete, zeigte dafür Manuel Neuer: Erst versprang dem Nationaltorhüter ein Rückpass, dann fehlte die Abstimmung mit Verteidiger Dante – die Bayern hatten Glück, dass die Dortmunder diese frühen Geschenke nicht zur Führung nutzten.

In mehr als 200 Ländern lief die Partie live im TV, viel zu sehen bekamen die Zuschauer aber erst einmal nicht. Dortmund wartete ab, lauerte immer wieder auf Ballverluste. Die Münchner spielten vorsichtig, weil sie eben jene Fehler vermeiden und nicht in Konter laufen wollten. Die Abwehrreihen bestimmten die Partie, allerdings mussten die Bayern ihre Viererkette in der 35. Minute umbauen: Javier Martinez und Holger Badstuber stoppten gemeinsam Mario Götze, Badstuber knickte dabei um und verdrehte sich das rechte Knie. Kreuzbandriss, lautete die Diagnose. Jupp Heynckes brachte Jerome Boateng.

Tormöglichkeiten der Bayern blieben vor der Pause aus, die Borussia war noch einmal durch einen Schuss von Marco Reus gefährlich. In der zweiten Hälfte änderte sich das, das Spiel wurde nun lebendiger. Thomas Hummels und Mario Götze scheiterten per Kopf an Manuel Neuer, Reus und Marcel Schmelzer mit Schüssen. Und die Bayern? Die schlugen plötzlich durch Toni Kroos zu: Der Spielmacher ließ Hummels und Neven Subotic mit einem Haken ins Leere laufen, dann schloss er trocken ins rechte Toreck ab. „Überragend gemacht“, urteilte Jürgen Klopp. Allerdings war es auch Kroos, der acht Minuten später bei einer Ecke Mario Götze aus den Augen ließ. Der Techniker nutzte die Freiheit zu einem Schuss ins Toreck.

Es war der Auftakt zu einer Schlussoffensive der Bayern, die allerdings nichts mehr einbrachte, weil eben Weidenfeller stets auf seinem Posten stand. Ob er bei den Paraden eine gute Figur gemacht habe, wurde der Torhüter später noch gefragt. „Bis auf die lange Jogginghose schon“, sagte Weidenfeller und lachte. Der Mann hatte ziemlich gute Laune.

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