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Remis in München: FC Bayern muss um Uefa-Cup-Finale bangen

Ohne Top-Torjäger Luca Toni ist Pokalsieger FC Bayern München gegen Zenit St. Petersburg nicht über ein enttäuschendes 1:1 (1:0) hinausgekommen. Im Rückspiel muss sich der Tabellenführer der Bundesliga deutlich steigern.

Wie schon im Viertelfinale gegen den FC Getafe verspielte der designierte deutsche Fußball-Meister im Halbfinal-Hinspiel eine Führung und muss nun erneut auswärts für das Weiterkommen sorgen. In Abwesenheit des zehnfachen Wettbewerbstorschützen Toni sorgte Franck Ribéry (18.) vor 66.000 Zuschauern mit einem im Nachschuss verwandelten Foulelfmeter für das verdiente 1:0 der bis zur Pause überzeugend aufspielenden Bayern, die anschließend gleich einen doppelten Schock verkraften mussten. Erst traf Lucio (60.) per Kopf ins eigene Tor, dann schied Torhüter Oliver Kahn mit Verdacht auf eine Muskelverletzung aus. In der Nachspielzeit zielte Lukas Podolski freistehend am Tor vorbei und vergab das 2:1.

Zenit fehlen im Rückspiel am kommenden Donnerstag mit Ricksen, Sirl und Arschawin gleich drei Spieler wegen Gelb-Sperren. Der nach seiner fünften Gelben Karte im Wettbewerb gesperrte Toni musste von der Tribüne aus machtlos mit ansehen, wie seine Teamkollegen erneut einen Vorsprung aus der Hand gaben. Als Torschütze für den Weltmeister sprang diesmal Ribéry in die Bresche, dagegen fand Miroslav Klose auch gegen St. Petersburg nicht zu seiner alten Torgefährlichkeit zurück. Der WM-Torschützenkönig, der trotz seiner kaum ausgeheilten Blessur am Fuß zum Einsatz kam, und sein Sturmpartner Lukas Podolski kamen nicht annähernd an die Qualität des Italieners heran. Für Oliver Kahn endete sein 141. Europacup-Spiel besonders unglücklich. Wegen einer Blessur musste der Torhüter in der 67.Minute den Platz für Michael Rensing räumen.

Zu  Beginn dominieren die Bayern

Die Münchner waren von Beginn an die tonangebende Mannschaft und ließen den russischen Meister mit Konzentration und Cleverness nicht zur Entfaltung seines in Leverkusen so erfolgreichen Kombinationsspiels kommen. Die erste Schusschance bot sich Bastian Schweinsteiger nach nur 62 Sekunden, doch der Ball flog am Tor von Wjatscheslaw Malafejew vorbei. Als der Bayern-Druck nachzulassen schien, verhalf der ungestüme Fernando Ricksen den Gastgebern zur Führung. Ein Foul des Niederländers an Ze Roberto ahndete Schiedsrichter Lubos Michel mit Strafstoß, den Ribery im Nachsetzen zum 1:0 im Tor unterbrachte, nachdem Malafejew den schwach geschossenen ersten Versuch des Franzosen ohne Mühe pariert hatte.

Auf der Gegenseite musste Oliver Kahn erstmals in der 23. Minute bei einem Flachschuss von Konstantin Zyrijanow eingreifen. Mehr ließ die vor der Pause aufmerksame Defensive der Bayern zunächst nicht zu. Martin Demichelis und Lucio getatteten dem achtfachen Uefa-Cup- Torschützen Pawel Pogrebnjak praktisch keine Chance, und auch der gefürchtete Andrej Arschawin war bei Philipp Lahm in besten Händen. Als guter Organisator in der Rückwärtsbewegung erwies sich Mark van Bommel, der trotz seines Nasenbeinbruchs aus dem Pokal-Finale keinem Zweikampf aus dem Weg ging. Das 2:0 für die Münchner vergab in der 27. Minute Ze Roberto, der nach Kloses Pass freie Bahn zum Tor hatte, aber daneben zielte.

Nach Wiederbeginn spielten die Bayern jedoch nicht mehr entschlossen genug nach vorne und luden ihren Gegner förmlich dazu ein, mutiger zu werden. Und wie schon gegen Getafe wurde die Nachlässigkeit der Münchner bitter bestraft. Nach einer scharfen Hereingabe von Viktor Fajzulin lenkte Lucio den Ball per Kopf am verdutzten Kahn vorbei zum Ausgleich ins Netz. Der zu diesem Zeitpunkt überraschende Treffer hinterließ Spuren bei den Münchnern, die lange Zeit benötigten, um wieder auf Touren zu kommen. In der 79. Minute hätte Lucio sein Missgeschick beinahe wieder wettgemacht, doch Malafejew lenkte den 16 Meter-Kracher des Brasilianers über die Latte. (mfa/dpa)

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