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Rennsport: Flinke Miss Europa

Beim Diana-Trial in Hoppegarten zählt die Stute von Trainer Peter Schiergen im Neunerfeld zu den Favoriten.

Wie ein Lehrer sieht Peter Schiergen eigentlich nicht aus. Aber der frühere Jockey-Champion und jetzige erfolgreiche Trainer im Stall Asterblüte in Köln versteht sich als solcher. „Pferde sind wie Kinder“, sagt der 44-Jährige. „Wenn sie nicht gern zur Schule gehen, hat der Lehrer etwas falsch gemacht.“ Ob Schiergen bei seinen vierbeinigen Schützlingen alles richtig gemacht, ihnen seiner persönlichen Trainingsziele entsprechend nicht zu viel und nicht zu wenig abverlangt hat, wird sich beim heutigen „Ladies Day“ in Hoppegarten wieder einmal zeigen. Um 16.55 Uhr starten zwei der von ihm trainierten Pferde beim mit 65 000 Euro dotierten Diana-Trial für die besten dreijährigen Stuten. Ein Spitzenrennen der Europa-Gruppe II über 2000 Meter, das der neue Rennbahneigner Gerhard Schöningh für diese Turfsaison erstmals um 200 Meter gekürzt von Köln nach Berlin holen konnte.

Das Neunerfeld des Hauptrennens ist hochklassig besetzt: Als Favoritin gilt Sworn Pro, die in Baden-Baden mit einer halben Länge das Gruppe-III-Rennen für sich entscheiden konnte. Und auch die mächtige Sholokov-Stute Night Magic, Doppelsiegerin von 2008, die frische Hannover-Erste Wildfährte unter André Best und Near Galante aus dem Stall von Schiergens Trainer-Rivalen Andreas Wöhler dürften im Endkampf mitmischen. Schiergen selbst schickt Dubai mit dem eigens eingeflogenen britischen Jockey Martin Dwyer und die in Krefeld überlegen gelaufene Miss Europa unter Stalljockey Andrasch Starke ins Rennen.

Fast 1000 Siege als Trainer kann Schiergen mittlerweile für sich verbuchen, als Jockey gewann er zwischen 1982 und 1997 über 1450 Rennen, im Jahr 1995 stellte er mit 273 Erfolgen einen neuen Europarekord auf. Was ist sein Erfolgsgeheimnis? „Als Jockey braucht man hauptsächlich Nerven und Einfühlungsvermögen“, sagt Schiergen. „Wer sich am schnellsten auf ein neues Pferd einstellen kann, ist der Beste.“ Als Trainer wiederum zähle vor allem eine gute Beobachtungsgabe und die Fähigkeit, den Pferden die Freude am Training zu erhalten. Insgesamt vier seiner Pferde laufen heute auf der traditionsreichen Bahn vor den Toren Berlins, deren Weitläufigkeit dem Kölner Trainer besonders gefällt: „Hoppegarten ist eine herrliche Bahn mit guter Linienführung. Hier gibt es kein Gedränge unter den Pferden.“

Ein weiterer Höhepunkt des vierten Renntages ist der mit 15 000 Euro dotierte Prix Barour de Cardonne um 16.20 Uhr. Ein internationales Rennen für vierjährige und ältere arabische Vollblüter über 2000 Meter, bei dem drei Hoppegartener Araber auf sieben Gegner aus Polen, Holland und Belgien treffen. „Ich tippe hier vor allem auf Barq, Senankh und Nasch“, sagte die Berlin-Brandenburgische Landesmeisterin im Distanzreiten und Araber-Expertin Blanca von Hardenberg. Aus Zuschauersicht besonders attraktiv sind auch das vierte Rennen mit 14 Startern und einer garantierten Gewinnausschüttung von 15 000 Euro in der Viererwette sowie zwei kürzere Handicaps auf der neu in Betrieb genommenen Sprintgeraden, die nach den Forstarbeiten der letzten Monate von der Haupttribüne nun wieder komplett einsehbar ist.

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