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Renntag in Hoppegarten: Andreas Suborics: Stürze mit Leidenschaft

Warum Andreas Suborics in Hoppegarten antritt. Beim Renntag am Sonntag wird der Jockey im Mittelpunkt stehen.

Am Sonntagnachmittag wird vor allem ein Jockey im Mittelpunkt des Hoppegartener Renntages (Beginn 14 Uhr) stehen: Andreas Suborics. Der gebürtige Österreicher zählt mit seinen 42 Jahren immer noch zur weltweiten Elite unter den Jockeys, auch wenn er seinen Schwerpunkt mittlerweile von Köln nach Hong Kong verlagert hat. Dort ging die Saison vergangene Woche zu Ende, wobei mit umgerechnet 165 Millionen Euro Wettumsatz an einem Renntag ein neuer Rekord aufgestellt wurde.

Finanzielle Dimensionen, von denen man im deutschen Galoppsport nur träumen kann. Eigentlich ist das Saisonende auch ein günstiger Zeitpunkt zur Regeneration für einen Jockey, besonders für einen wie Andreas Suborics, der die Höhen und Tiefen dieses Berufes wie kaum ein anderer durchlebt und durchlitten hat. Es ist eine Binsenwahrheit, dass Stürze und Verletzungen zum Alltag auch der besten Jockeys gehören. Wenn man allerdings „zwei Millimeter von der Querschnittslähmung entfernt ist“, wie Andreas Suborics nach einem Sturz in Japan 2005 und wenige Wochen später wieder im Sattel sitzt, so drückt sich darin eine Härte gegenüber sich selbst aus. Das endgültige Aus schien für den Wiener 2010 gekommen zu sein, als ihn schwerwiegende Kopfverletzungen nach einem Sturz in Hong Kong zu einem vorläufigen Rücktritt zwangen. Ein Jahr später gaben die Ärzte wieder grünes Licht; der Rücktritt vom Rücktritt ließ nicht lange auf sich warten. „Rennen sind nun mal meine Leidenschaft, als Trainer oder Agent möchte ich nicht arbeiten“, sagte er.

So verwundert es kaum, dass sich der Jockey wenige Tage nach seiner Ankunft in Deutschland keine Ruhe gönnt, sondern die erstbeste Gelegenheit nutzt, um seiner Leidenschaft nachzugehen. In Hoppegarten bietet sich ihm am Sonntag diese Möglichkeit bei vier Ritten, unter anderem auch im mit 80 000 Euro (40 000 Euro Siegprämie) dotierten Hoppegartener Sommerpreis. Das Hauptereignis des heutigen Renntages wendet sich an die Mitteldistanzspezialisten, führt über 1800 Meter und sieht acht Teilnehmer am Start, darunter mit Simba (Jockey Eduardo Pedroza) den Favoriten.

Simba wird von Andreas Wöhler trainiert und an die Zusammenarbeit mit Trainer Wöhler wird sich Andreas Suborics besonders gern erinnern. Es war die beste Zeit vor seinem Comeback, die für immer mit dem Namen des Ausnahmehengstes Silvano verbunden sein wird. Mehr als 1500 Siege kann Andreas Suborics vorweisen, aber die Siege mit Silvano in Singapur, Hong Kong und Chicago verhalfen ihm vor allem zur internationalen Reputation im Rennsport.

Ulrich Nickesen

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