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Sport: Respektvoll in der großen Halle

Der SCC verpatzt beim 2:3 die Heimpremiere

Berlin - Der rechte kleine Finger von Andrej Urnaut hatte ganz schön zu leiden. Unentwegt kaute der Trainer des SC Charlottenburg daran herum, was wohl die Nervosität, vor allem aber die Sorge des Slowenen ausdrückte. Denn sein Volleyball-Team agierte gegen die Gäste vom TV Rottenburg gar nicht so, wie sich der neue Trainer das bei seiner Heimpremiere in der Max-Schmeling-Halle vorgestellt hatte. Zahlreiche Fehler in der Annahme führten immer wieder zu Punktverlusten. Und so tanzten am Ende überraschend die Gäste ausgelassen über das Feld. 2:3 (18:25, 25:11, 22:25, 25:23, 9:15) verlor der SCC das erste Heimspiel der Saison. Dabei hatte Manager Kaweh Niroomand gerade die Annahme nach dem Sieg im ersten Saisonspiel in Düren gelobt.

Die tolle Atmosphäre vor 3700 Zuschauern in der großen Halle schien vor allem einigen Neuzugängen Respekt einzuflößen. Außenangreifer Allan van de Loo hat zwar schon im Trikot von Friedrichshafen in Prenzlauer Berg gespielt, wirkte aber von Beginn an völlig von der Rolle: Annahme, Block, Abschluss – nichts wollte dem 34-jährigen Niederländer gelingen.

Dafür überraschte der Coach, als er in der entscheidenden Phase des dritten Satzes seinen zuvor äußerst souverän agierenden Kapitän Jaroslav Skach für drei Punkte vom Feld nahm – um Neuzugang Ricardo Galandi zu bringen. Wenn dies als nette Geste gemeint war, so war dies ein denkbar schlechter Zeitpunkt. So verloren die Berliner das Spiel und gewannen die Erkenntnis, dass die Mannschaft nicht so stark ist wie in der vergangenen Saison. Jedoch war eine andere Erfahrung auf lange Sicht betrachtet wichtiger: Die Zuschauer kamen auch gegen den vermeintlich unattraktiven Gegner aus Rottenburg zahlreich genug, um das erneute Experiment Max-Schmeling-Halle als geglückt bezeichnen zu können. Anke Myrrhe

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