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Sport: Restauration beim DFB

Die Traditionalisten haben es durchgezogen. Warm sind noch die Sessel, in denen jene Herrschaften ihre Hinterteile schaukelten und taten, was sie seit Jahren noch immer getan haben: das Mittelmaß verwalten.

Die Traditionalisten haben es durchgezogen. Warm sind noch die Sessel, in denen jene Herrschaften ihre Hinterteile schaukelten und taten, was sie seit Jahren noch immer getan haben: das Mittelmaß verwalten. Die Entscheidung des DFB-Präsidiums über die Berufung eines Sportdirektors ist mitnichten eine für Matthias Sammer und gegen Bernhard Peters. Es ist eine für die Restauration und gegen alles Fortschrittliche, das Jürgen Klinsmann verkörpert.

Hastig wird dem Bundestrainer ein Mann vor die Nase gesetzt, den der DFB selbst als möglichen Nachfolger bezeichnet hat. Zwei Monate vor der Weltmeisterschaft bekommen Klinsmanns Feinde in der Öffentlichkeit einen Mann, den sie bei allen eventuellen Problemen als künftigen Bundestrainer einstellen können. Bayern Münchens Manager Uli Hoeneß hat vor ein paar Tagen gesagt, was zu diesem Projekt zu sagen ist: „Wer auf diese Furzidee gekommen ist, ist realitätsfremd.“

Sammer ist vorzuwerfen, dass er sich im Sinne seiner Karriere hat instrumentalisieren lassen. Er weiß, dass er sein Amt zu einem heiklen Zeitpunkt gegen den erklärten Willen Klinsmanns antritt. Seine Berufung erzeugt vier Monate vor der WM Unruhe, wo doch Ruhe unerlässlich ist. Matthias Sammer hat eine egoistische Entscheidung getroffen.

Darüber hinaus haben die DFB-Granden das Ansehen eines Mannes beschädigt, der sich nicht aufgedrängt hat, der nicht wegen seines Namens, sondern wegen seines Sachverstandes umworben wurde. Das Angebot an Bernhard Peters, ein halbes Jahr nach Sammer in nicht näher definierter Weise beim DFB einzusteigen, muss dieser als Ohrfeige empfinden. Wie auch sein Fürsprecher. Der gestrige Mittwoch war der Anfang vom Ende des Bundestrainers Jürgen Klinsmann.

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