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Sport: Resterampe Bundesliga

Joachim Huber über das schwache Auftreten der DFL bei den Fernsehrechten Beim Länderspielvertrag zickten die Partner nur ein wenig herum, und dann war der Deal perfekt. ARD und ZDF werden für rund 380 Millionen Euro bis 2009 Länderspiele, Pokal, FrauenFußball und Amateurligen übertragen.

Joachim Huber über das schwache Auftreten der DFL bei den Fernsehrechten

Beim Länderspielvertrag zickten die Partner nur ein wenig herum, und dann war der Deal perfekt. ARD und ZDF werden für rund 380 Millionen Euro bis 2009 Länderspiele, Pokal, FrauenFußball und Amateurligen übertragen. Gerhard Mayer-Vorfelder, der Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), fühlte sich wie der König von Deutschland: Die Verkaufssumme lag beinahe auf gleichem Niveau wie beim alten Vertrag, und der war zu einer Zeit abgeschlossen worden, als die Preisspirale nur eine Richtung kannte – himmelwärts.

Der DFB hat in der Phase sinkender Rechtepreise professionell und schnell verhandelt. Er hat den Wert seines Produktes hochgehalten. Ein Gerede über „schwarze Mattscheiben“, sollte der Deal nicht zu Stande kommen, ein solches Gerede gab es auf diesem Feld nicht. Das gibt es anderswo – bei der Fußball-Bundesliga. Hier wird zwischen den Sendern und dem Rechteinhaber Infront AG kräftig hin und hergezockt. Der Produzent der Fernsehware Fußball-Bundesliga, die Deutsche Fußball-Liga (DFL), schaut so interessiert wie überfordert beim Pokerspiel zu, wo denn die Zusammenfassung der Liga-Spieltage in der nächsten Saison laufen könnte.

Die DFL als Interessenvertretung der 36 deutschen Profiklubs müsste zur Kenntnis nehmen, dass ein Produkt, sollte es zu lange auf dem Verhandlungstisch liegen, sich der Resterampe nähert. Die Manager der Vereine wiegen schon die Köpfe. Hinter jedem Fernsehvertrag stehen Sponsorenverträge, dahinter stehen Etats und damit die Attraktivität der Klubs und der gesamten Liga. Auch das wissen die Manager: An der Spitze der DFL agieren nicht die Spitzen-Manager der Liga. Nicht ein Uli Hoeneß, nicht ein Rudi Assauer, dafür Werner Hackmann, der gewesene Präsident des Hamburger SV. Die sehr junge DFL braucht sehr erfahrene Repräsentanten, um den ausgebufften Fernsehmanagern und Rechtehändlern Paroli bieten zu können. Hoeneß & Co. müssen ran. Oder hat DFB-Boss Mayer-Vorfelder noch Kapazitäten frei?

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