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Sport: Rettung nach letzter Minute

Werder Bremen trifft in der Nachspielzeit zum 2:2 gegen Bayer Leverkusen

Die Kardinalfrage im Weserstadion hatte Christian Stoll bereits am Sonntag um 17.16 Uhr gestellt. „Wir haben nur noch Endspiele“, brüllte Bremens Stadionsprecher, „wer will schon Montagabend nach Aue fahren?“ Offenbar hat dieses Schreckensszenario geholfen, um Anhänger und Aktive des SV Werder Bremen zu einem Kraftakt der besonderen Art zu animieren, der für den akut gefährdeten Traditionsverein noch überaus wichtig werden könnte. Lagen die Gastgeber nach Treffern von Eren Derdiyok und Simon Rolfes für Bayer Leverkusen schier hoffnungslos 0:2 zurück, gelang in einem furiosen Finale durch ein spätes Eigentor von Stefan Kießling und ein Kopfballtor von Sebastian Prödl in der Nachspielzeit noch der Ausgleich. Das Publikum feierte den Punkt wie das Erreichen der Champions League. „Der Abstiegskampf ist verrückt“, stammelte der aufgebrachte Retter Prödl in pathetischem Ton. „Aufopferung und Wille haben uns einen Lichtblick gebracht.“

Trainer Thomas Schaaf, der mit der anfänglichen Nicht-Nominierung von Marko Marin, Aaron Hunt und Marko Arnautovic und dem Vertrauen in den erst 18-jährigen Florian Trinks als Spielmacher höchstes Risiko gegangen war, sah sich berufen, „unseren Fans zu danken, sie wissen, dass wir nicht frei kombinieren können.“ In der Tat war Werder über weite Strecken die technisch und taktisch schwächere Mannschaft, weshalb Bayer der Ausgang der Partie auch mächtig wurmte. „Wir haben uns zwei Punkte wegnehmen lassen, obwohl wir Klassefußball gespielt haben“, konstatierte Trainer Jupp Heynckes, „wir waren nicht clever und cool genug.“

Nicht mittendrin, aber doch irgendwie dabei war der gesperrte Torsten Frings – der 34-jährige Wortführer sorgte für Verwirrung, weil er gegenüber der „Kreiszeitung Syke“ erklärte, seine Karriere zum Saisonende beenden zu wollen: „Ich werde 35 Jahre – ich möchte nicht mehr, es reicht.“ Hinterher widersprachen allerdings sowohl Schaaf als auch Manager Klaus Allofs. „Es ist nur eine Option von vielen“, so Schaaf, „wir haben wichtigere Dinge zu tun, als uns damit zu beschäftigen.“ Auch Allofs äußerte, dass in dieser Causa das letzte Wort nicht gesprochen sei: „Alles ist möglich.“ Das gilt aus Bremer Sicht auch für den Abstiegskampf.

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