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Sport: Revanche für Indianapolis In Athen ist Gold Pflicht für die US-Basketballer

Das Dilemma begann mit der Einbauküche von Shaquille O’ Neal. Sein Umzug von Los Angeles nach Miami habe sich verzögert, bekundete der massige Superstar der National Basketball Association (NBA), und so sei es ihm nicht möglich, noch vor dem großen Termin die Küche fachmännisch einzubauen.

Das Dilemma begann mit der Einbauküche von Shaquille O’ Neal. Sein Umzug von Los Angeles nach Miami habe sich verzögert, bekundete der massige Superstar der National Basketball Association (NBA), und so sei es ihm nicht möglich, noch vor dem großen Termin die Küche fachmännisch einzubauen. Was ihm aber wiederum ein dringendes Anliegen sei und er somit eine Entscheidung treffen müsse: Einbauküche oder Olympia? Der große amerikanische Hoffnungsträger entschied sich unlängst für seine Küche und sagte für die Olympischen Spiele in Athen ab. Wie auch manch anderer Superstar der NBA. Denn die eigentlich nominierten Karl Malone, Jason Kidd, Kevin Garnett und Kobe Bryant haben wie O’Neal ihre Teilnahme abgesagt.

Somit steht fest: Der Titelverteidiger von Sydney, der sich kurz vor Olympia dieser Tage in Köln vorbereitet, reist ohne seine großen Stars nach Athen. Aus dem ursprünglichen Kader sind nur noch Tim Duncan und Allen Iverson übrig, jetzt soll der jüngste Kader seit 1988 das Image der früher als „Dream Team“ gefeierten US-Auswahl aufpolieren. Denn die Ansprüche bleiben die gleichen – der Gewinn des olympischen Turniers. „Wir garantieren die Goldmedaille. Wir holen sie uns “, bekundet Carmelo Anthony, Jungstar aus Denver. Er weiß, wie auch seine Kameraden, dass ihnen eigentlich nichts anders übrig bleibt. Denn die Öffentlichkeit erhofft sich nicht nur den olympischen Triumph. Sie fordert ihn.

Das miserable Abschneiden bei der Weltmeisterschaft vor zwei Jahren im eigenen Land, als das Team nur auf dem sechsten Platz landete, soll endlich vergessen gemacht werden. Verbandspräsident Tom Jernstedt fordert Wiedergutmachung: „Wir wollen unser Team wieder auf dem obersten Treppchen sehen. Die USA sind schließlich das Geburtsland des Basketballs.“ Wie ernst es dem Verband mit der Mission Olympia dieses Mal ist, kann man daran erkennen, dass sich die Mannschaft in einem Camp zwei Wochen lang intensiv vorbereitet hat. Kurz vor Olympia spielen die US-Stars nun noch in Deutschland, um sich den letzten Schliff zu holen. Am Dienstag treten sie in Köln gegen Italien an und einen Tag später ebenfalls in der Kölnarena gegen Deutschland, um sich auf die europäische Spielweise einzustellen.

Für den nötigen Drill im Team sorgt dabei Amerikas momentan erfolgreichster Trainer – Larry Brown. Der 63-Jährige trug sich erst vor wenigen Wochen in die Rekordbücher des amerikanischen Basketballs ein. Brown gewann mit den Detroit Pistons den NBA-Titel. Er ist damit der erste Trainer, der die College-Meisterschaft und den NBA-Titel holte. Für Brown ist trotz jüngster Erfolge Olympia ein Highlight geblieben. „Es ist die größte Ehre, eine US-Auswahl bei den Olympischen Spielen betreuen zu dürfen“, sagt er. Brown greift bei seinen Stars hart durch. Nachdem Allen Iverson, Amare Stoudemire und LeBron James am Samstag zu spät zu einem Team-Meeting gekommen waren, setzte er sie im Testspiel gegen Puerto Rico nicht ein.

Christoph Bertling[Köln]

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