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Sport: Ribéry ist auch im Finale gesperrt

Bayern will Protest gegen die Entscheidung einlegen

München - Wenn der FC Bayern München am 22. Mai das Finale der Champions League bestreitet, wird Franck Ribéry wie schon im Halbfinal-Rückspiel gegen Lyon fehlen. Der Europäische Fußballverband Uefa hat den Franzosen für insgesamt drei Spiele gesperrt – doch der FC Bayern München will das nicht hinnehmen. Der Verein kündigte an, gegen die Entscheidung Berufung einlegen und „sämtliche Rechtsmittel ausschöpfen“ zu wollen. Die Uefa habe Ribérys Tritt auf den Fuß von Lisandro Lopez im Halbfinal-Hinspiel gegen Olympique Lyon als Tätlichkeit bewertet. „Wir können diese Entscheidung in keiner Weise nachvollziehen und halten sie für absolut falsch. Der Vorwurf der Tätlichkeit trifft hier nicht zu“, argumentierte der FC Bayern in einer Erklärung.

Mit einer derart harten Entscheidung hatten die Bayern nicht gerechnet. Im Gegenteil: Insgeheim hatten sie gehofft, dass Ribéry nur für ein Spiel gesperrt werden würde und damit im Finale von Madrid wieder einsatzfähig wäre. Trainer Louis van Gaal mochte daher nach der Landung auf dem Münchner Flughafen am Gepäckband keinen Kommentar abgeben. Drei Tage haben die Bayern nun Zeit für einen möglichen Einspruch. Schon in Lyon hatte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge angekündigt: „Wir werden kämpfen.“

Die Sperre würde die Bayern, vor allem aber Ribéry hart treffen. Nichts hat sich der Franzose wohl sehnlicher gewünscht, als im Finale der Champions League vor den Augen der Fußballwelt und im Stadion von Real Madrid sein sportliches Können zu demonstrieren. Statt auf der internationalen Bühne zu glänzen, kann er nun nur noch mithelfen, zwei nationale Titel zu gewinnen. Hinzu kommt die Frage nach seiner sportlichen Zukunft. Verlässt er die Bayern? Bleibt er? Verlängert er gar? In München haben sie ihm immerhin Unterstützung versprochen. „Bayern München ist eine große Familie, und bei großen Familien hält man zusammen“, hat Rummenigge verkündet. Für die schon mehrfach vertagten Vertragsgespräche mit Ribéry brauche man jedoch „Ruhe und Gelassenheit“. Gelassen wird Franck Ribéry nach dem Urteilsspruch der Uefa ganz sicher nicht reagiert haben – eher geladen. Sein Traum von Madrid ist erst einmal ausgeträumt. dpa

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