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Sport: Richtung Berlin

Hertha will in St. Pauli weiterkommen – Ziel ist das Finale im Olympiastadion

Berlin - Das Stadion wird voll sein. So wie fast immer. Der FC St. Pauli ist eine Marke, er hat ein Image. Ein widerständlerisches, eigensinniges, das dazu führt, dass zum Tabellendritten der Regionalliga Nord mehr als 16 000 Fans im Schnitt kommen, das ist fast viermal mehr als der Durchschnitt in dieser Liga. Heute Abend ist das Millerntor mit knapp 20 000 Zuschauern natürlich ausverkauft, wenn der Bundesligist Hertha BSC zum Achtelfinale im DFB-Pokal (19 Uhr, live als Audio-Stream auf www.herthabsc.de) antritt.

Die Berliner wollen erst nach dem Pokalspiel beim letzten verbliebenen Klub aus der dritten Liga eine offizielle Bilanz der Hinrunde ziehen. Das zeigt, welche Bedeutung Hertha dem Wettbewerb, in dem der Verein traditionell früh ausscheidet, in diesem Jahr beimisst. Bis in das Viertelfinale schaffte es Hertha zuletzt 2001, die beiden Endspielteilnahmen 1977 und 1979 haben viele der aktuellen Fans gar nicht miterlebt. In der eigenen Stadt das Finale zu erreichen, wäre langfristig positiv für das Image des Vereins. „Es ist die letzte Aufgabe vor der Winterpause – und eine sehr wichtige “, sagt Manager Dieter Hoeneß. „Ich denke, dass die Mannschaft verinnerlicht hat, welche Bedeutung das Spiel für uns hat.“

Im Uefa-Cup hat Hertha zwar die Gruppenphase überstanden, sehen wollten das im Stadion aber nur wenige Fans. Und in der Bundesliga ist der Zuschauerschnitt gegenüber der Vorsaison gesunken. Hoeneß sagte gestern, „dass die Vergleiche hinken, wenn man die Gegner betrachtet“. In der Vorrunde kam mit Werder Bremen bisher nur einer der vier Vereine nach Berlin, die in der Tabelle vor Hertha stehen.

Da der Rückstand auf Schalke, Bremen, Hamburg und den FC Bayern bereits groß ist, hätte das Erreichen der nächsten Pokalrunde noch eine andere Bedeutung als die, ein prinzipiell größeres Interesse für den Verein zu wecken. Kein Titel ist mit weniger Siegen zu erreichen als der Gewinn des DFB-Pokals, inklusive des Spiels in St. Pauli bräuchte Hertha nur noch vier Erfolge. „Unser größter Gegner können nur wir selber sein“, sagt Trainer Falko Götz, der weiter auf die Verletzten Josip Simunic und Nando Rafael verzichten muss. Zudem fällt Pal Dardai wegen einer Erkältung aus, und auch Verteidiger Sofian Chahed kränkelt.

Falko Götz rät seinen gesunden Spielern, die Stimmung im Stadion „zu genießen“. Die Mannschaft sei erfahren genug, um die hektische Atmosphäre am Millerntor aufzunehmen und „positiv umzusetzen“. Die Konzentration darauf sei Voraussetzung für einen Sieg.

Der würde Hertha ungewohnte Perspektiven für das Jahr 2006 eröffnen. Das DFB-Pokalendspiel im Olympiastadion ist immer ausverkauft.

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