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Ringen: Reformen im Kampf gegen Olympia-Aus

Die Ringer wehren sich weiter gegen die drohende Streichung ihrer Sportart aus dem olympischen Programm. Der Weltverband beschloss nun Regeländerungen. Sie sollen die Duelle auf der Matte wieder attraktiver und verständlicher für die Zuschauer machen.

Im Kampf gegen das drohende Olympia-Aus hat der Ringer-Weltverband FILA eine neue Satzung und Regeländerungen beschlossen. Zudem wurde der bisherige Übergangschef Nenad Lalovic am Samstag in Moskau auf dem FILA-Kongress mit großer Mehrheit zum neuen Präsidenten gewählt. Der Serbe erhielt 125 Ja-Stimmen bei sieben Ablehnungen. „Was wir heute tun, wird beeinflussen, was aus unserem Sport wird. Es wird uns für die nächsten 50 Jahre beeinflussen“, sagte Lalovic. „Wir kommen aus diesem Kongress mit den notwendigen Entscheidungen, damit unser Sport in der olympischen Familie bleibt.“ In Moskau wurden nach langen Diskussionen über den Zeitpunkt der Einführung vor allem erste Regeländerungen in beiden Stilarten auf den Weg gebracht. Sie werden laut FILA-Vizepräsident Stan Dziedzic möglicherweise schon bei den Weltmeisterschaften im September gelten.

So soll nunmehr wieder in zwei Runden à drei Minuten gekämpft werden und nicht mehr in drei Runden à zwei Minuten. Dadurch sollen die Ringer mehr Zeit haben, ihr taktisches Konzept auszuführen. Zudem werden die Punkte aus beiden Runden addiert. Das soll den Zuschauern den Überblick erleichtern und die Ringer dazu ermuntern, offensiver zu kämpfen und mehr Punkte zu sammeln.

„Für die Zuschauer - von den Sportlern ganz zu schweigen - ist es schwierig zu verstehen, warum ein Ringer die erste Runde 5:0 gewinnt, die nächsten beiden 0:1 verliert und damit auch den Kampf“, erklärte Dziedzic mit Blick auf die bisherigen Regeln.

Die neue Satzung wurde an die Charta des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) angepasst. Künftig soll eine Frau als Vizepräsidentin amtieren, ferner soll es mehr weibliche Gewichtsklassen geben. Zudem sollen im Verband neue Kommissionen gebildet werden, um dem IOC den Willen zu Veränderungen zu demonstrieren.

Die IOC-Exekutive hatte Anfang März die Empfehlung ausgesprochen, Ringen von 2020 an aus dem Olympia-Programm zu streichen. Daraufhin war FILA-Präsident Raphaël Martinetti zurückgetreten, Lalovic übernahm das Amt kommissarisch. Die Mattenkämpfer wollen der IOC-Exekutive Ende Mai in St. Petersburg die Sofortmaßnahmen zur Modernisierung der Sportart vorstellen. Die IOC-Vollversammlung muss dann im September in Buenos Aires endgültig beschließen, ob Ringen seinen Olympia-Status doch behalten darf. (dpa)

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