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Jubeln, mal wieder. Lewandowski freut sich über sein Tor zum 5:0 gegen Zagreb.

© dpa/Kneffel

Robert Lewandowski: Der Mann, der mit den Bayern spielt

Zehn Treffer in acht Tagen: Robert Lewandowski ist der größte Torjäger dieser Zeit, zum allergrößten aller Zeiten fehlt ihm noch das eine große Tor. Ein Kommentar.

Zu behaupten, Robert Lewandowski spiele beim FC Bayern München, ist untertrieben. Die Bayern spielen höchstens mit bei dem Mann, der so viel Tore schießt, wie er möchte. Zehn. Zehn in acht Tagen. In drei Pflichtspielen. Mit Hattrick-Bundesliga-Rekord, schnellsten fünf Bundesliga-Toren und allem drum herum. Okay, gegen indisponierte Wolfsburger. Dann zwei Treffer gegen Mainz und drei beim 5:0 der Bayern gegen das Champions-League-Leichtgewicht Dinamo Zagreb – das allerdings zuvor Arsenal geärgert hatte und seit fast einem Jahr nicht mehr verloren hatte. Und dann hat Rekordtorjäger Lewandowski ja auch noch einiges davor auf sein Konto gebracht. In Dortmund hat er mal Real Madrid im Alleingang mit vier Treffern erledigt oder die Bayern im DFB-Pokalfinale abgefertigt. Und. Und. Und.

Robert Lewandowski ist nun mal der Größte. Zurzeit. Im Fußball. Als Torjäger. In der Bundesliga. Vielleicht auch in der Champions League.

Die megatolle riesige Nummer für die Geschichte kann Lewandowski trotz allem wohl nicht werden, denn da steht ihm seine Nationalmannschaft im Wege. Auch wenn der polnische Mannschaftskapitän zuletzt in vier Minuten einen Hattrick hinlegte (EM-Qualifikationsspiel gegen Georgien). Doch ewig ganz groß als Torjäger wird nur, wer wie Lewandowski zuverlässig trifft und dann im Optimalfall in einem WM-Finale den Entscheider gibt. Wie Helmut Rahn oder Gerd Müller. Mario Götze fällt nicht in diese Kategorie, er trifft ja fast ausschließlich nur in WM-Endspielen.

Das entscheidende Tor im WM-Finale? Wird Lewandowski wohl nie erzielen

Mit Polen wird Lewandowski wohl kaum Weltmeister werden können, obwohl er ja den Weltmeister in der EM-Qualifikation schon ärgern konnte. Aber Weltmeister werden auch Cristiano Ronaldo und wahrscheinlich Lionel Messi nie. Vielleicht braucht es so einen Titel auch gar nicht mehr, um ganz groß zu werden. Abseits des Platzes sowieso nicht (aber Robert Lewandowski kann wenigstens das nicht so gut wie David Beckham).

Inmitten des Jubels über den Rekordtorjäger hat Pep Guardiola dieser Tage leise angedeutet, dass er sich von Lewandowski erhoffe, dass er künftig sich auch mal ein paar Bälle mehr erkämpfen könne. Nach langen Pässen etwa. Warum denn? Sicher braucht ein „Acht-Meter-Killer“ („Bild“ – denn aus dieser Entfernung trifft der Pole am häufigsten, von halblinks) auch Zuarbeiter. Aber die hat er doch bei Bayern zur Genüge. Viel mehr und besser als in seinem Nationalteam. Und sie lassen ihn seine Tore schießen. Auch gegen starke Gegner.

Die Gefahr, dass der Erste in München unzufrieden wird und auch mal wieder so richtig viel treffen will (Thomas Müller, von Götze reden wir ja nicht) sollte ausgeschlossen sein. Denn bei Bayern sollten sie Robert Lewandowski alle dankbar sein: Dafür, dass Robert Lewandowski auch ein blödes Bayern-Spiel gegen Zagreb unterhaltsam macht: Die Antwort auf die Frage, wie viele Tore der Pole schießt war doch allemal spannender als die Frage wie hoch  Bayern gewinnt. Obwohl beides dieser Tage ja auch eine Antwort haben kann.

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