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Rodel-WM: Auf Hüfner und Loch ist Verlass: Drei Titel bei Heim-WM

Dritter WM-Streich von Felix Loch, vierter Titel für Tatjana Hüfner: Die deutschen Rodler haben bei der WM in Altenberg kräftig abgeräumt. Doch nicht alle Trümpfe stachen.

Ausgelassen feierte Felix Loch die Krönung seiner unglaublichen Saison, und auch Tatjana Hüfner durfte nach dem Happy-End im Rodel-Krimi jubeln wie schon lange nicht mehr. „Es ist ein Traum, dass alles so aufgegangen ist. Darüber freue ich mich riesig“, sagte die 28-Jährige nach ihrem vierten WM-Streich am Sonntag bei den Heim-Titelkämpfen in Altenberg. Am Ende gab es auch noch Gold in der Team-Staffel, und Bundestrainer Norbert Loch konnte nach dem missratenen Auftakt bei den Doppelsitzern doch noch ein positives Fazit ziehen: „3:1 für uns. Ich bin sehr zufrieden.“ Wie in einer eigenen Liga fuhr Loch bei seinem einsamen Sieg überlegen zum dritten WM-Titel, dagegen hatte Hüfner erst einmal eine Schrecksekunde zu überstehen. Nach dem ersten Lauf lag plötzlich die russische Europameisterin Tatiana Iwanowa in Front, und die Olympiasiegerin geriet gehörig unter Druck. „Ich habe das eher nebenbei mitbekommen. Aber ich habe es einfach hingenommen und mich voll auf meinen zweiten Lauf konzentriert“, schilderte Hüfner.

Doch die Sensation blieb aus. Anders als so oft in dieser Saison lieferte Hüfner bei der WM-Entscheidung auch im zweiten Lauf eine starke Leistung. „Ich wollte Tatiana ein bisschen ins Schwitzen bringen.“ Die Rechnung ging auf, am Ende war es doch noch ein deutlicher Sieg für Hüfner, die mit ihrem vierten WM-Titel zu den Rodel-Legenden Margit Schumann und Sylke Otto aufschloss.

Jubeln durfte auch Natalie Geisenberger, mit der sich Hüfner nach wochenlanger Auszeit vor dem entscheidenden Lauf noch einmal Mut machte. „Wir haben gesagt: Kämpfen!“ Der Schulterschluss gelang: Auch Geisenberger fuhr noch auf den dritten Platz und war erleichtert: „Das war eines meiner schwersten Rennen. Ich gönne Tatjana das Gold.“ Fast nach Belieben hatten die deutschen Männer den Winter dominiert, doch beim Saisonhöhepunkt war nur auf Loch Verlass. Mit zwei Bestzeiten und Bahnrekord hielt der 22-Jährige die Routiniers Albert Demtschenko (Russland) und Armin Zöggeler (Italien) in Schach. „Es ist einfach unglaublich. Es macht immer wieder Spaß zu gewinnen“, schwärmte der Olympiasieger und schloss erst einmal Freundin Lisa in die Arme. „Er hat das wunderbar gemacht und ist verdient Weltmeister geworden“, lobte der Bundestrainer seinen Filius.

Mit Blick auf die Altmeister Demtschenko (40) und Zöggeler (38) konnte sich der Überflieger einen hoffnungsvollen Blick in die Zukunft nicht verkneifen. „Ich bin ja noch jung. Ich kann bestimmt noch den einen oder anderen Titel gewinnen“, sagte der 22-Jährige, der mit seinem dritten WM-Sieg zu Georg Hackl aufschloss. Wie lange er noch Titel sammeln will, mochte Loch nicht verraten: „Lassen wir uns mal überraschen. Aber bis 2018 auf jeden Fall.“

Ganz so erfolgreich wie beim letzten WM-Heimspiel 2008 in Oberhof, wo die deutschen Rodler alle Titel gewannen, war die Bilanz diesmal nicht. Mit ihrem Erfolg zum Auftakt durchkreuzten die österreichischen Doppelsitzer Andreas und Wolfgang Linger die Pläne eines kompletten Siegeszugs. Toni Eggert und Sascha Benecken durften sich aber wenige Wochen nach ihrem ersten Weltcup-Sieg über WM-Silber freuen. Zum Abschluss gab es für das junge Duo in der Staffel zusammen mit Hüfner und Loch dann sogar noch Gold. (dpa)

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