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Rodel-WM: Möller bezwingt "Außerirdischen" Zöggeler

Mit seinem zweiten WM-Triumph hat Rennrodler David Möller Olympiasieger Armin Zöggeler aus Italien in einem Wimpernschlag-Finale um die Winzigkeit von sieben Tausendstelsekunden in die Schranken verwiesen.

Igls - Drei Jahre nach seinem überraschenden ersten Titelgewinn machte der Thüringer am Samstag im österreichischen Igls den erneuten WM-Einzelsieg perfekt. "Ich bin überglücklich", jubelte der 25-Jährige und schloss Freundin Caroline in die Arme. "Dieses Gold bedeutet mir noch mehr als der erste Titel in Nagano." Freuen durfte sich auch Jan Eichhorn aus Oberhof, der im vierten Anlauf als Dritter seine erste WM-Medaille einfahren konnte.

Einen Tag nach seiner starken Vorstellung beim Mannschaftssieg der deutschen Rodler war Möller auch beim Einzelrennen nicht zu stoppen und verwies seinen Dauer-Kontrahenten aus Südtirol auf den zweiten Rang. "Dass David so stark fährt, habe ich nicht erwartet", sagte Ausnahmeathlet Zöggeler, der im italienischen Team den Spitznamen "Außerirdischer" trägt.

"Total glücklich"

"Das ist Wahnsinn. Ich weiß nicht, was ich sagen soll", sagte Bundestrainer Thomas Schwab angesichts des tollen Auftritts seiner Schützlinge. "Ich habe gezeigt, wo ich hingehöre", meinte Eichhorn, der mit Material von Georg Hackl an den Start gegangen war. "Ich bin total glücklich." Die Nachwuchsathleten Felix Loch (Berchtesgaden) und Johannes Ludwig (Oberhof) landeten bei ihren WM-Debüts auf den Rängen neun und elf.

War Möllers WM-Sieg 2004 in Nagano noch eine Überraschung, so gilt der Einser-Abiturient spätestens seit dieser Saison als Spitzenfahrer. Im ersten Winter nach dem Rücktritt von Dauerbrenner Hackl bot der Sonneberger wiederholt Zöggeler Paroli und ließ den für seine hohen Ansprüche enttäuschenden fünften Platz bei Olympia 2006 mit dem zweiten WM-Sieg endgültig vergessen. Dabei beherrschte Möller auch die Kunst des Pokerns perfekt. "Armin ist der Favorit", sagte Möller am Freitag und stapelte trotz seiner Bestzeit im Team-Rennen tief.

Lange Zeit des Wartens

Doch auch im packenden Einzelrennen war Möller vor 5000 Zuschauern der Beste. Nach seiner Bestzeit im ersten Lauf bewies der Sonneberger Nervenstärke und brachte seine knappe Führung trotz nur drittbester Laufzeit ins Ziel. "Es war schlimm genug", beschrieb Möller die lange Zeit des Wartens.

Nach diesem Sieg winkt den deutschen Rennrodlern ein kompletter WM-Triumph. Ein Erfolg beim Einzelrennen der Frauen am Sonntag gilt angesichts der seit mehr als neun Jahren andauernden Erfolgsserie der deutschen Rodlerinnen als sicher. Auch bei den Doppelsitzern zählen Patric Leitner und Alexander Resch zu den Top-Favoriten auf Gold. (Von Michael Fox, dpa)

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