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Rodeln: Kraushaar-Pielach lässt sich operieren

Nach einer Saison voller Höhen und Tiefen zieht Rennrodlerin Silke Kraushaar-Pielach die Notbremse und lässt sich vor ihrem letzten Rennwinter an ihrer Problem-Hand operieren.

Sigulda/Oberhof - "Ich finde einfach keinen Halt mehr", beschrieb die 36-Jährige, die bei der WM durch einen Startpatzer die Erfolgsspur dieses Winters verlassen musste, ihre Beschwerden in der rechten Hand. "Es fühlt sich an, als würde ich ins Leere greifen." Das Saisonfinale am Wochenende im lettischen Sigulda kann die Oberhoferin nach ihrem feststehenden fünften Weltcup-Gesamtsieg aber gelassen angehen, dagegen müssen die Doppelsitzer-Weltmeister Patric Leitner/Alexander Resch beim Endspurt noch einmal kräftig Gas geben.

Ausgerechnet bei einem ihrer fast automatischen Paddelschläge auf den so wichtigen ersten Metern hatte die als Ausnahmestarterin geltende Seriensiegerin Anfang Februar den sicher geglaubten WM-Sieg aus der Hand gegeben. Die Olympiasiegerin von 1998 patzte und musste am Ende über Bronze hinter Tatjana Hüfner und Anke Wischnewski froh sein. Nun will sie sich Mitte März der Operation unterziehen. "Ich hoffe sehr, dass alles gut verläuft und meine Hand sich schnell regeneriert."

Kribbeln in den Händen, Taubheitsgefühle und Schmerzen bis hinauf in die Schulter: Kraushaar-Pielach leidet am "Karpaltunnel-Syndrom" - schon seit längerem. "Ich wollte es aber nicht zum großen Thema machen." Der so genannte Karpaltunnel zwischen rechter Handwurzel und Handgelenk ist bei der 36-Jährigen verengt und sorgt so für eine ständige Reizung des darin verlaufenden Nervs. Durch die Operation soll der Kanal wieder erweitert und der Nerv freigelegt werden.

WM-Gold im kommenden Winter angestrebt

Ihr großes Ziel, im kommenden Winter beim Finale ihrer langen Karriere auf ihrer Heimbahn noch einmal WM-Gold zu holen, hat Kraushaar-Pielach aber keinesfalls aus den Augen verloren. "Es gibt zwar keine Garantie, dass ich nach dem Eingriff schmerzfrei bin", sagte die 36-Jährige. "Aber die Chance will ich nutzen."

Schmerzen im Schultereckgelenk hat Steuermann Leitner, der mit Dauerpartner Resch auf der Kunsteisbahn von Sigulda den fünften Weltcup-Gesamtsieg anstrebt. Schon ein zehnter Platz würde dem "Bayern-Express" im Kopf-an-Kopf-Rennen mit den Südtirolern Christian Oberstolz/Patric Gruber reichen, doch Sigulda gehört nicht gerade zu den Lieblingsbahnen der Olympiasieger von 2002.

Nur noch theoretische Chancen auf seinen ersten Gesamtsieg hat vor dem Weltcup-Finale Weltmeister David Möller: Der Thüringer liegt nach acht von neun Rennen 70 Punkte hinter seinem Dauerwidersacher Armin Zöggeler aus Italien, der seinem sechsten Gesamtsieg entgegensteuert. Bei den Frauen hofft die zuletzt mit Rang drei in Winterberg immer besser in Fahrt kommende Natalia Jakuschenko auf ein Ende der seit neun Jahren dauernden Siegesserie der deutschen Frauen: "Natürlich möchte ich in Sigulda gewinnen." (tso/dpa)

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