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Sport: Rödls rechte Hand

Calvin Oldham war Spieler und Trainer bei Alba, heute kehrt er mit Bremerhaven nach Berlin zurück.

Berlin - Calvin Oldham kennt schon einige Sporthallen in Berlin. Als Basketballprofi spielte er für Alba einst in der Charlottenburger Sömmeringhalle, als Assistenzcoach der Berliner arbeitete er in der Max-Schmeling-Halle an der Seitenlinie. Zuletzt kehrte der 52-Jährige als Chefcoach der Eisbären Bremerhaven im August zurück nach Berlin, in der Saisonvorbereitung kassierte er in Albas Trainingshalle in der Schützenstraße eine 75:99-Niederlage gegen seinen alten Arbeitgeber. Am heutigen Samstag um 19 Uhr lernt Oldham nun auch die Arena am Ostbahnhof kennen, wo er in der Bundesliga mit Bremerhaven zu Gast ist.

Seit Oldham 1990 zum Alba-Vorgängerverein BG Charlottenburg wechselte, haben sich die Wege des Manns aus Ohio und des achtmaligen Deutschen Meisters immer wieder gekreuzt. „Wir sind immer in Kontakt geblieben“, sagt Oldham. In seiner einzigen Saison als Spieler bei Alba hätte er sogar fast den ersten Meistertitel für die Berliner geholt, im Finale wurde die Mannschaft aber von Bayer Leverkusen und einer Verletzung von Spielmacher Zoran Radovic gestoppt. „Das war trotzdem eine gute Zeit für uns – und für den Berliner Basketball“, erinnert sich Oldham. „Seitdem hat sich viel verändert, Alba hat einen guten Weg zurückgelegt.“

Auch Oldham ist herumgekommen, nach Trainerstationen in der Bundesliga arbeitete er in den USA am College, ehe ihn Alba im Sommer 2005 zurück nach Berlin lotste. Oldham sollte den gerade zum Cheftrainer aufgerückten Henrik Rödl als „Associate Head Coach“ unterstützen. „Ich habe viel Wert darauf gelegt, mehr als ein Assistent zu sein“, sagt Oldham. „Ich war der erste Mann nach Henrik Rödl, mehr als ein Co-Trainer. Ich war seine rechte Hand.“ Nach zwei Spielzeiten trennte sich Alba von Rödl, auch Oldham musste gehen. Albas Geschäftsführer Marco Baldi nennt die kurze Ära zweier beinahe gleichberechtigter Trainer eine „seltene Konstellation“. Der Verein und Rödl selbst hätten den Wunsch gehabt, dem damals 36-Jährigen einen erfahrenen Coach an die Seite zu stellen. „Ich würde nicht sagen, dass das gescheitert ist, aber für Calvin war es sicher sehr anspruchsvoll“, sagt Baldi.

Nach dem Engagement in Berlin arbeitete Oldham in Südkorea, vor dieser Saison verpflichtete ihn Bremerhaven. Auch wegen vieler Verletzungen starteten die Eisbären mit sieben Niederlagen in die Bundesliga, mit 2:8-Siegen liegt Oldhams Team auf dem drittletzten Platz. „Wir sind noch nicht da, wo wir sein wollen“, gibt der Trainer zu. „Uns fehlt ein bisschen die Erfahrung, wir haben noch keine richtige Führungspersönlichkeit auf dem Feld.“ Obwohl Bremerhaven heute nur Außenseiterchancen haben dürfte, freut sich Oldham auf das Spiel – und auf die nächste Berliner Basketballhalle. „Leider habe ich den Umzug damals nicht mitmachen können“, sagt Oldham. „Aber ich habe die Planungen gesehen – und Albas Präsident Dieter Hauert hat mir immer von der Halle vorgeschwärmt.“ Lars Spannagel

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