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Roger Federer hält den Siegerpokal hoch.

© afp

Roger Federer in Halle: Sein Wohlfühlturnier

Der Weltranglistendritte Roger Federer schlägt im Finale den Russen Michail Juschni und gewinnt zum sechsten Mal in Halle/Westfalen.

Halle/Westfalen - Roger Federer ist Beifall gewohnt. Weltweit wird der Schweizer gemocht und umjubelt, aber ganz besonders im beschaulichen, westfälischen Halle. Hier haben sie ihn quasi adoptiert, für keinen Spieler klatschen sie lieber. Nicht einmal für die eigenen. Doch der Applaus, den Federer gestern im ersten Satz vernahm, war anders – er sollte ihn aufmuntern. Die 11 000 Zuschauer im Stadion waren wohl selbst ein wenig erschrocken, dass das in diesem Finale überhaupt nötig war. Denn Federer ging als hoher Favorit in die Partie gegen den Russen Michail Juschni.

Schon vor einem Jahr hatte Thomas Haas damals als Außenseiter bewiesen, dass auch für Federer kein Sieg selbstverständlich ist. Doch dieses Mal löste sich der Weltranglistendritte noch aus der Umklammerung, das Publikum musste allerdings lange mit seinem Liebling zittern, bis Federer nach zwei Stunden noch mit 6:7, 6:3 und 6:4 zum sechsten Mal den Titel in Halle gewann.

Federer hatte sich quälen müssen zu diesem Titel, seinem ersten in dieser Saison, unbedingt wollte er die Trophäe bei seinem Wohlfühlturnier gewinnen, zehn Jahre, nachdem er erstmals in Halle gesiegt hatte. Womöglich bremsten ihn die eigenen Erwartungen ein wenig darin, sein stärkstes Tennis auch konstant in seinem 112. Finale zu zeigen. Sicherlich hatte aber der wie entfesselt spielende Juschni seinen Anteil an Federers Problemen. Nie war der Russe einem Sieg gegen ihn näher gewesen als gestern.

Dabei schien es zu Beginn der Partie noch, als würde es so laufen wie immer, wenn Federer auf Juschni trifft, einmal mehr schien der Schweizer den Russen zu überrollen. Als Juschni die ersten Breakbälle abgewehrt hatte, wurde es ein Match auf Augenhöhe. Doch Federer kämpfte sich nach dem Satzverlust zurück in die Partie. „Ich hatte im zweiten Satz zu kämpfen, um dranzubleiben“, gestand er hinterher, „aber mein Aufschlag hat mich heute gerettet.“ Petra Philippsen

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