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Roman Weidenfeller - bald der älteste Nationaltorhüterdebütant?

© Imago

Roman Weidenfeller: Spät berufen, zu Recht berufen

Dortmunds Torhüter Roman Weidenfeller musste laaaaange warten, ehe ihn Bundestrainer Joachim Löw nun zum ersten Mal nominierte für die deutsche Fußball-Nationalmannschaft. Zu Recht, findet unser Autor. Ein Kommentar.

300 Bundesligaspiele. 14 Jahre Profi. Und einige Titel mit der mindestens zweitbesten Mannschaft des deutschen Klub-Fußballs. So lange hat es gedauert, so viel musste Roman Weidenfeller erreichen, um nach Meinung von Bundestrainer Joachim Löw reif zu sein für eine Berufung in die Nationalmannschaft. Mit 33 Jahren wäre der Dortmunder der älteste deutsche Nationaltorhüterdebütant, sollte er in den Testspielen gegen Italien oder England zum Einsatz kommen. Warum diese späte Ehre? Weil die Bundestrainereinflüsterer, wenn mal nicht in München, dann mindestens in Dortmund sitzen? Weil Löw sich nicht nachsagen lassen will, dass er Weidenfellers früheren kritischen Äußerungen Richtung seiner Person Bedeutung beimisst? Oder gibt es eine doch sportliche Erklärung?

Ja, die gibt es. Es geht um die Positionen hinter Manuel Neuer, des besten deutschen Torwarts. Dahinter rangiert mit René Adler ein zwar guter, aber, wie die Vergangenheit gezeigt hat, Torwart mit Leistungsschwankungen. Gleiches trifft auf Ron-Robert Zieler und Marc-André ter Stegen zu. Sie haben schon gezittert in Löws Team. Und Weidenfeller zittert aus Erfahrung selten und glänzt seit einiger Zeit im Klub. Auch wenn er nicht mehr der modernste, mitspielende Torwart werden wird, so könnte Weidenfeller zuverlässiger Ersatz bei der WM in Brasilien werden. Und Löw bliebe seiner Linie auch treu: 2010 war Jörg Butt mit 32 Jahren zweiter deutscher Torwart bei der WM. Und wurde mit einem Einsatz im Spiel um Platz drei belohnt. So weit muss es ja 2016 für Weidenfeller nicht kommen.

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