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Sport: Rot dem Rassismus

DFB-Aktion mit Spielern, Schiedsrichtern und Fans

Berlin - Jedem wurde im Berliner Olympiastadion eine rote Karte angeboten, und viele Zuschauer hielten sie kurz vor dem Anpfiff ebenso wie die Spieler und das Schiedsrichtergespann in die Höhe. Auf den Pappkarten stand geschrieben: „Zeig’ dem Rassismus die Rote Karte!“

Auch in allen anderen Stadien der Ersten und Zweiten Bundesliga sowie in den Regionalligen wurden an diesem Wochenende insgesamt 750 000 rote Karten verteilt. Die Zuschauer wurden aufgefordert, die Karten zu behalten und auch bei rassistischen Vorkommnissen während der kommenden Spiele herauszuholen. Zu der Aktion hatten der Deutsche Fußball-Bund (DFB) und die Deutsche Fußball-Liga (DFL) aufgerufen. Die Initiative ist Teil einer Aktionswoche des Europäischen Fußball-Verbandes Uefa gegen Rassismus.

In den vergangenen Wochen hatte es bei Profi- und Amateurspielen mehrere rassistische oder antisemitische Vorfälle gegeben. Unter anderem war der deutsche Nationalspieler Gerald Asamoah im Pokalspiel bei der zweiten Mannschaft von Hansa Rostock mit Affenlauten verhöhnt worden. DFB-Präsident Theo Zwanziger will mit der Aktion auf das Problem Rassismus aufmerksam machen: „Der entscheidende Punkt ist die Bewusstseinsbildung.“

Doch nicht nur die ausgeteilten Pappkarten nutzten die Fans in den Bundesliga-Stadien gestern, um gegen Rassismus zu demonstrieren. Beim Spiel von Alemannia Aachen trug ein weiblicher Fan ein riesiges Pappschild mit der Aufschrift: „Rassismus – bei mir nicht“ auf dem Kopf und in einer Stadionkurve des Bremer Weserstadions war ein großes Transparent von Fans des FC Bayern München zu sehen, auf dem stand: „Die Rote Karte löst nicht das Problem, in der Gesellschaft muss etwas geschehen.“ Tsp

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