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Sport: Rudi Trapattoni

Armin Lehmann freut sich über einen stark stürmenden deutschen Teamchef Nein, Gerhard Delling und Günter Netzer hätten das nicht gekonnt. Und Waldemar Hartmann, unser DuzFreund, der Mittelstürmer der Anbiederei, auch nicht: aus einem grottenschlechten Spiel ganz großes Kino zu zaubern, bestes Unterhaltungsfernsehen spontan zu inszenieren, zur Primetime zumal.

Armin Lehmann freut sich über einen stark stürmenden deutschen Teamchef

Nein, Gerhard Delling und Günter Netzer hätten das nicht gekonnt. Und Waldemar Hartmann, unser DuzFreund, der Mittelstürmer der Anbiederei, auch nicht: aus einem grottenschlechten Spiel ganz großes Kino zu zaubern, bestes Unterhaltungsfernsehen spontan zu inszenieren, zur Primetime zumal. Rudi Völler, unser Teamchef, unser Rudi Trapattoni, hat das einzig Richtige getan und sich gedacht: Angriff ist die beste Verteidigung nach dieser peinlichen Nullnummer in Island. Ist dann losgestürmt wie zu alten Zeiten. Hier ein Tackling, dort den Gegner gebissen, gekratzt, dann den Ball doch elegant aufgenommen und rein die Pille mitten ins Tor der deutschen Puristen und Besserwisser! Es gibt nur einen Rudi Völler…

Trete also hervor, wer sich nicht schon geärgert hat über Du-Du-Du-Hartmann, den Völler als Höchststrafe seines abendlichen Feldzuges siezte. Trete hervor, wer Delling und Netzer nicht auch zuweilen penetrant defätistisch findet. Trete hervor derjenige, der glaubt, Netzer könnte anders sein als abgeklärt, elegant, weltmännisch. Und trete schließlich hervor, wer findet, Völler hätte nicht bessere Unterhaltung geboten als alle anderen Beteiligten einschließlich sämtlicher Nationalspieler.

Okay, war nicht schön, was der Rudi da rausgerotzt hat, war auch ganz ordentlich gemein und unter der Gürtellinie. Ja doch, war nicht wirklich professionell und abgeklärt. Schon klar, dass der große, großartige Bayern-Trainer Ottmar Hitzfeld sich nie so eine Blöße gegeben hätte (und deshalb ja auch Magengeschwüre hat). Und, jaja, richtig: Man macht das nicht als anständiger Deutscher, das überlassen wir mal den Italienern und dem Trapattoni, da lässt sich’s besser lachen, muss man nicht so ernst nehmen den Mann, kann halt kein richtiges Deutsch.

Und was hat der Völler jetzt für ein Problem? Gar keines, hat er gesagt, „musste einfach mal raus“. Und was kommt jetzt noch? Klar, ein Sieg über Schottland. Es gibt nur einen Rudi Völler.

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