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Sport: Rückfall in alte Muster

Werder Bremen verliert 0:1 beim Karlsruher SC

Minutenlang saßen, knieten und standen die Karlsruher Spieler vor ihrem Fanblock und ließen sich für ihren ersten Sieg seit Anfang September feiern. In Karlsruhe wurde gejubelt, als sei die Saison schon gut ausgegangen. So weit ist es nach dem 1:0 über Werder Bremen am 16. Spieltag zwar noch nicht, aber der Sieg taugte als neues Lebenszeichen im Abstiegskampf. Werder hingegen ist nicht nur endgültig im grauen Mittelmaß angekommen, die Niederlage beim KSC muss auch wie ein Alarmsignal wirken, so desolat war die Leistung. Nach dem Tor des Tages durch Stefan Buck sah Claudio Pizarro in der Schlussminute wegen einer Tätlichkeit gegen Martin Stoll noch die Rote Karte. „Ich darf so nicht reagieren“, sagte Pizarro zu seinem Platzverweis. „Aber solche Dinge passieren, wenn es nicht läuft.“ Im Anschluss an die Szene ging Bremens Spielmacher Diego auch noch dem Karlsruher Christian Eichner an die Gurgel.

„Wir haben wieder erlebt, was wir diese Saison so oft erlebt haben: ein schlechtes Spiel nach einem guten“, klagte Bremens Trainer Thomas Schaaf. „Wir müssen ansprechen, woher diese Passivität immer wieder kommt.“ Karlsruhes Trainer Edmund Becker sagte: „Wir haben die drei Punkte verdient, bei der Leidenschaft, die wir gezeigt haben. Es ist fast eine ungewohnte Situation für uns, über einen Sieg zu sprechen“.

Zu Anfang sah alles nach einem Spaziergang der Bremer aus. Nach 21 Sekunden spitzelte Pizarro den Ball an KSC-Torwart Markus Miller vorbei, traf aber nur den Innenpfosten. Danach verfiel Werder in alte Verhaltensmuster. Statt engagiert in die Zweikämpfe zu gehen, verloren die Bremer die meisten. „Heute war die Anforderung, dagegenzuhalten“, sagte Manager Klaus Allofs. „Das haben wir nicht geschafft.“ Für den KSC wirkte das fahrige Bremer Spiel wie eine Aufforderung, mehr Mut zu zeigen. Genau das tat der bisherige Tabellenletzte auch. Nur die Chancenverwertung blieb hinter den spielerischen Darbietungen zurück. Bremen konnte sich nur selten befreien, vom guten Eindruck des 5:0-Erfolges über Frankfurt vor einer Woche blieb nicht viel übrig. Vom „Lerneffekt“, den Torsten Frings eingefordert hatte, war nichts zu sehen.

Der KSC blieb gefährlicher, obwohl Trainer Thomas Schaaf mit Mesut Özil sein Mittelfeld verstärkte und Kapitän Frank Baumann für Naldo in die Innenverteidigung zurückzog. Özil und Rosenberg vergaben die einzigen Werder-Chancen. Die nächste Gelegenheit des KSC nutzte Stefan Buck zum völlig verdienten Sieg.

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