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Toppmöller

© dpa

Rückkehr: Toppmöller soll den FCK retten - Schjönberg tritt zurück

Nach der Rückkehr der FCK-Ikone Klaus Toppmöller ist als Konsequenz der bisherige Sportdirektor Michael Schjönberg zurückgetreten. Schjönberg will dem Verein mit dem Schritt Ruhe verschaffen. Toppmöller wird in sportlichen Belangen künftig das "alleinige Sagen" haben.

Kaiserslauterns Torjäger-"Ikone" Klaus Toppmöller ist als selbst ernannter Retter zum abstiegsbedrohten Fußball-Zweitligisten zurückgekehrt - der von ihm entmachtete Sportdirektor Michael Schjönberg zurückgetreten. Der 40-jährige Däne, der beim 1. FC Kaiserslautern eine Probezeit bis zum 31. Januar 2008 hatte, zog damit die Konsequenz aus Toppmöllers Berufung in den FCK-Aufsichtsrat mit allen Kompetenzen im sportlichen Bereich.

"Ich räume meinen Posten als Sportdirektor, denn der Verein braucht in der schwierigen Phase endlich Ruhe. Ich wünsche dem FCK eine erfolgreiche Zukunft", sagte Schjönberg auf der Homepage des Vereins. Der 56-jährige Toppmöller, der weiterhin Nationaltrainer von Georgien bleiben wird, sagte dem FCK-Coach Kjetil Rekdal seine volle Unterstützung zu. "Der Verein und die Mannschaft hat die komplette Rückendeckung meinerseits. Ich helfe, wo ich helfen kann und das alles ehrenamtlich und ohne Bezahlung", meinte der ehemalige FCK-Torschützenkönig.

"Vollste Unterstützung" für Rekdal

Trainer Rekdal sei allein verantwortlich für Training, Aufstellung und für den gesamten sportlichen Bereich, so Toppmöller. "Er kriegt von meiner Seite vollste Unterstützung. Auch bei der Kaderplanung werde ich ihm beratend zur Seite stehen und eng mit ihm zusammen arbeiten", meinte der ehemalige Goalgetter, der mehr als 28 Jahre nach seinem letzten Auftritt für den 1. FC Kaiserslautern in der Fußball-Bundesliga am 8. September 1979 (Torschütze beim 2:2 gegen Schalke 04) an den Betzenberg zurückkehrte.

Toppmöller setzte sich mit seinen Forderungen nach Vollmachten im Sportbereich im siebenköpfigen Aufsichtsrat durch. Das Gremium legte ihm "nach ausführlichen und sehr angenehmen Gesprächen" einstimmig das Angebot vor, in das Kontrollorgan einzuziehen. Die Mitgliederversammlung des auf einem Abstiegsplatz stehenden FCK wird diese Entscheidung am 14. Dezember wohl bestätigen.

Auseinandersetzungen im Vorfeld

Nach einer Verpflichtung Toppmöllers, der in der Bundesliga Eintracht Frankfurt (1993/1994), den VfL Bochum (1994-1999), Bayer Leverkusen (2001-2003) und den Hamburger SV (2003/2004) trainierte und 2002 von den deutschen Sportjournalisten zum "Trainer des Jahres" gewählt wurde, hatte es vor dem "Rettungsgipfel" noch nicht ausgesehen. Denn im Vorfeld war gehörig gestritten worden. Schjönberg bezeichnete die Personalkritik Toppmöllers als "Frechheit", Vorstandschef Göbel äußerte Unverständnis über die "Medien-Offensive" des dreimaligen Nationalspielers und Aufsichtsrats-Mitglied Hartmut Emrich lehnte jegliches "Herumgeeiere" um die Einbindung des 56- Jährigen in die sportliche Verantwortung ab.

Doch nach knapp drei Stunden war die Personalie in trockenen Tüchern. Toppmöller ging aus den Gesprächen als der große Gewinner hervor und wird wohl auch von den FCK-Fans als "Retter" willkommen geheißen. Der Ex-Stürmer will mit seiner langjährigen Trainer- Erfahrung versuchen, in der Winterpause Verstärkungen an Land zu ziehen. Sein Hauptziel: Den schwachen Angriff (neun Tore in zwölf Spielen) aufzumöbeln. Gesucht wird ein Torjäger, wie es Toppmöller mit seinen 108 Treffern in 204 Bundesligaspielen selber einmal war. (mit dpa)

Rolf Sperber

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