zum Hauptinhalt
Nick Heidfeld.

© dpa

Rückkehr zu Sauber: Heidfeld fährt wieder Formel 1

Nick Heidfeld kehrt in den Formel-1-Zirkus zurück. Der 33 Jahre alte Mönchengladbacher wird schon beim nächsten Rennen in Singapur für sein altes Team Sauber an den Start gehen. Unterdessen deutet sich das Comeback eines weiteren Ex-Piloten an.

Von Christian Hönicke

Mit den Rennautos ist es wie mit den Ehepartnern: Erst wenn sie weg sind, merkt man, was sie einem wirklich bedeuten. Nick Heidfeld hat in diesem Sinne ein gutes Dreivierteljahr Auszeit hinter sich, doch jetzt endlich darf er seine Angebetete wieder in die Arme schließen. „Ich freue mich wahnsinnig“, sagt der 33-Jährige. „Nach den letzten Monaten bin ich so motiviert wie nie.“ Die qualvolle Zeit des Wartens ist vorbei, nun darf der deutsche Formel-1-Pilot endlich wieder das machen, was er am liebsten tut: Gas geben. Gestern vermeldete der Rennstall Sauber, dass er Heidfeld schon beim Großen Preis von Singapur in knapp zwei Wochen an den Start schicken wird. Damit treten in Singapur gleich sieben deutsche Fahrer zu einem Grand Prix an – so viele wie nie zuvor.

Für Heidfeld ist es eine fast unverhoffte Chance, nachdem seine Grand-Prix-Karriere schon in eine Sackgasse zu münden schien. Er hatte sich nach dem Formel-1-Ausstieg von BMW auf der Suche nach einem neuen Cockpit verpokert – unter anderem hatte er ein Angebot von McLaren, wo ihm jedoch schließlich Jenson Button zuvorkam. In seiner Not entschied sich Heidfeld deswegen, bei Mercedes als Testfahrer anzuheuern, wobei er schnell feststellen musste, dass diese Berufsbezeichnung doch arg euphemistisch ist. Der Mönchengladbacher gab den Technikexperten und Kommentator fürs Fernsehen und führte Gäste durch das Mercedes-Motorhome an der Strecke, aber zum Fahren kam er wegen des neuen Testverbots eigentlich nie. Schließlich bat er Mercedes um die Freigabe, um für Pirelli, ab der kommenden Saison Reifenausrüster der Formel 1, im Auto die neuen Gummiwalzen testen zu dürfen. Nach nur drei Testfahrten kam schon der nächste Karrieresprung: Sauber entließ den „überraschten“ Routinier Pedro de la Rosa und holte Heidfeld zurück.

„Für mich als Teamchef war es hart, diese Entscheidung zu treffen“, sagte Teamchef Peter Sauber. „In Nick haben wir nun einen Piloten engagiert, den wir sehr gut kennen.“ Heidfeld sprach nach insgesamt sieben Jahren bei Sauber von einer Heimkehr: „Bei der Mannschaft werde ich mich sicher sofort wieder zu Hause fühlen, was mir dabei helfen sollte, mich so schnell wie möglich mit dem Auto vertraut zu machen.“ Sein Vertrag gilt vorerst für den Rest dieser Saison – Heidfeld hat also fünf Rennen, um mit guten Leistungen auf sich aufmerksam zu machen.

Eine weitere Bewegung auf dem Fahrermarkt deutet sich übrigens schon an: Kimi Räikkönen klopft wieder an die Grand-Prix-Tür. Der Weltmeister von 2007 hatte vor dieser Saison sein Ferrari-Cockpit für Fernando Alonso räumen müssen und war in der Rallye-WM an den Start gegangen. Nun erwägt der 30 Jahre alte Finne offenbar eine Rückkehr. Renault-Teamchef Eric Boullier bestätigte jedenfalls: „Kimi ist eine Option. Er hat uns kontaktiert.“

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false