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Götze jubelt, Stranzl nicht. Bayern gewinnt in Mönchengladbach.

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Rückrunden-Start in der Bundesliga: FC Bayern bleibt auch in Mönchengladbach souverän

Auch im neuen Jahr läuft alles wie gehabt in der Bundesliga. Die Bayern bleiben unantastbar und siegen zum Rückrundenauftakt 2:0 bei Borussia Mönchengladbach.

Es hatte ein bisschen was von Weihnachten. Der Borussia-Park glitzerte und funkelte wie die 5th Avenue in der Adventszeit. Die Anhänger von Borussia Mönchengladbach waren dazu aufgerufen worden, zum Einlaufen der Mannschaften die Stroboskop-Funktion ihrer Smartphones zu benutzen, und diesem Aufruf folgte eine so ansehnliche Zahl der 54 010 Zuschauer, dass sich ein recht imposantes Bild ergab. Die große Bescherung für die Gladbacher und auch für die Fußball-Bundesliga blieb anschließend allerdings aus. Der FC Bayern München hat seine Erfolgsserie auch zu Beginn der Rückrunde unbeirrt fortgesetzt. Das 2:0 (1:0) beim Tabellendritten Mönchengladbach zerstörte auch die vielleicht letzte Hoffnung, dass der Kampf um die Meisterschaft noch ein bisschen spannend werden könnte.

„Meine Mannschaft hat heute unglaublich gut gespielt“, sagte Bayerns Trainer Pep Guardiola nach dem Schlusspfiff: „Wir waren so schnell, da konnte der Gegner gar nicht reagieren.“

Neben den Bayern gehört Gladbach bisher zu den Mannschaften mit dem meisten Ballbesitz in der Bundesliga. Doch die Münchner machten ziemlich schnell klar, dass sie gerade in dieser Kategorie keine Götter neben sich dulden. Sie attackierten die Gastgeber so entschlossen, dass den Gladbachern regelrecht die Füße zitterten. Weil deren ballführender Spieler sich einer doppelten, dreifachen, manchmal gar vierfachen Übermacht ausgesetzt sah, mussten die Borussen schon früh auf überholte Verhaltensmuster zurückgreifen. Anstatt den Ball in den eigenen Reihen zu halten, versuchten sie so schnell wie möglich mit langen Pässen hinter die letzte Reihe der Münchner zu kommen. In der zweiten Minute wäre das beinahe gelungen, doch Max Kruse bekam den Ball nach einem Befreiungsschlag von Borussias Torhüter Marc-André ter Stegen nicht schnell genug unter Kontrolle.

Die Bayern bestimmten in der Folge das Geschehen, wie es ihnen beliebte – trotz gravierender personeller Probleme. Neben Bastian Schweinsteiger und Javier Martinez fehlten auch der angeschlagene Franck Ribéry und etwas überraschend Mario Mandzukic, der wegen schlechter Trainingsleistungen von Guardiola nicht einmal in den Kader berufen worden war. Arjen Robben saß zunächst nur auf der Bank und wurde erst kurz vor Schluss eingewechselt. Richtig bemerkbar machten sich die Ausfälle allerdings nicht. Schon nach fünf Minuten hätte Mario Götze die Gäste in Führung bringen können. Frei vor ter Stegen setzte er den Ball an den Außenpfosten. Die Gladbacher hatten nach dieser Chance kaum durchgeatmet, da fand sich Bayerns falsche Neun bereits in ähnlich aussichtsreicher Position wieder – und vollendete diesmal zum 1:0 für den Herbstmeister. Thomas Müller hatte den Freiraum auf der rechten Seite genutzt und den Ball in den Rücken der Gladbacher Abwehr auf Götze zurückgelegt. Ter Stegen besaß keine Abwehrchance.

Die Münchner begnügten sich in der Folge weitgehend mit der Kontrolle von Ball und Gegner. Zwei Distanzschüsse von Toni Kroos und Rafinha waren ihre letzten gefährlichen Aktionen in der ersten Halbzeit. Die besseren Gelegenheiten hatten bis zur Pause paradoxerweise die unterlegenen Gladbacher. Kruse traf nach einem schnell ausgeführten Einwurf den Pfosten, Juan Arango scheiterte mit einem Flachschuss an Bayerns Torhüter Manuel Neuer.

Die Münchner können sich solche Nachlässigkeiten erlauben, weil sie das Geschehen nie wirklich aus der Hand geben und immer in der Lage sind zu reagieren. So wie zu Beginn der zweiten Hälfte. Erst prüfte Thiago Gladbachs Torhüter mit einem kniffligen Weitschuss, dann rettete ter Stegen mit zwei grandiosen Reflexen gegen Götze. Doch Borussia schaffte es nicht, die Situation abschließend zu klären. Der Ball kam erneut in den Strafraum, landete am Arm von Granit Xhaka – was den Münchnern einen Elfmeter einbrachte. Im Hinspiel war Thomas Müller noch an ter Stegen gescheitert; diesmal verwandelte er sicher zum 2:0.

Erst jetzt, da ohnehin alles verloren schien, legten die Borussen zumindest ihre Furcht ab – und sie entdeckten sogar riesige Löcher in Bayerns Defensive, konnten sie aber wie schon vor der Pause nicht nutzen. Patrick Herrmann traf zunächst den Innenpfosten und trat nur zwei Minuten später in einer ähnlichen Position wie Götze vor dem 1:0 über den Ball. Zu einem Tor reichte es für die Gladbacher trotz einiger guter Ansätze nicht. Aber sie dürfen sich zumindest ein wenig darauf einbilden, dass es in dieser Saison nicht viele Mannschaften gegeben hat, die sich gegen Bayern ähnlich viele Gelegenheiten erspielt haben. Gegen die übermächtigen Münchner muss man sich eben auch an den kleinen Dingen erfreuen.

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