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Sein Ausfall schmerzt. Jonas Müller war bisher einer der konstantesten Spieler bei den Eisbären, nur fällt er wohl für den Rest der regulären Saison aus.

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Rückschlag beim Aufstieg: Eisbären-Verteidiger Jonas Müller fällt lange aus

Jonas Müller muss wegen einer Thrombose lange pausieren: Bitter für den jungen Nationalverteidiger der Eisbären Berlin, der zuletzt so gut drauf war.

Die ersten Spuren seines jungen Daseins als Eishockeyprofi trägt Jonas Müller im Gesicht. Er ist da oberhalb der Oberlippe schon mal genäht worden, wie sie so sagen im Sport, nicht Großes. Überhaupt wirkt der junge Berliner manchmal so, als sei er gerade von den Junioren aus der Deutschen Nachwuchs-Liga zu den Profis der Eisbären gekommen. 21 Jahre alt ist Jonas Müller vor wenigen Tagen geworden und hat dafür viel hinter sich: Vor zwei Jahren stand er erstmals in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) auf dem Eis. Er ist inzwischen aus der Verteidigung der Eisbären nicht mehr wegzudenken und auch schon Nationalspieler. Für einen Verteidiger in dem Alter enorm. Müllers Trainer Uwe Krupp sagt: „Die letzten Wochen war Jonas auf einem sehr guten Weg. Körperlich präsent und voller Selbstbewusstsein.“

Der junge Mann, der am Donnerstagvormittag seinen Kollegen beim Training in der Arena am Ostbahnhof zuschaut, wirkt allerdings qua Körpersprache erkennbar frustriert. Jonas Müller lehnt etwas ungelenk wirkend an der Plexiglasbande. „Ich bin sehr enttäuscht“, sagt er. „Ich werde alles tun, um so schnell wie möglich zurückzukommen.“ Inmitten des Aufstiegs erlebt Jonas Müller einen Rückschlag: Thrombose im Bein – der Wade wohl. Müller werde den Eisbären „voraussichtlich drei Monate lang fehlen“, sagt Krupp. „Es dauert, bis die Medikamente anschlagen.“

Das ist dann so ein Hammer für die Berliner, die nach zwei Zu-Null-Siegen auf dem Weg nach oben zu sein scheinen. Jonas Müller ist einer ihrer Eckpfeiler in der Defensive. Ein Spieler, der auf dem Wege dahin ist, ein neues Gesicht der Eisbären zu werden. Zuletzt wurde Müller zuverlässig vor oder nach den Spielen vor die Fernsehkameras gezerrt, weil er auch mal ein paar gute Sätze sagen kann und auf dem Eis im Spiel präsent ist. Sein Trainer sagt nun: „Natürlich ist das Pech für ihn.“ Drei Monate – dann sind schon fast die Play-offs in der DEL. „Jonas hatte schon länger ein paar Beschwerden, da zwickte es ihn in der Wade“, erzählt Uwe Krupp. „Irgendwann hatte er das Gefühl, dass er sich untersuchen lassen muss und das ist eine längerfristige Sache wegen der Behandlungsmethode.“

Ungewöhnliche Verletzung für einen Leistungssportler

Tatsächlich muss das im Fall von Müller aber dauerhaft nicht schlimm sein. Sportmediziner Torsten Dolla, einst auch Mannschaftsarzt bei Eishockeyklub Berlin Capitals, sagt: „Es ist ungewöhnlich, dass ein Sportler so etwas bekommt. Aber wenn alles normal läuft, ist nach drei Monaten alles wieder in Ordnung und der Spieler sollte keinerlei Probleme haben, seine Karriere fortzusetzen.“ Die lange Pause sei eben aufgrund der Medikation als Vorsichtmaßnahme nötig, wegen des daher dünnen Blutes.

Weil Müller länger fehlen wird, bauen die Eisbären um. Kai Wissmann, ebenfalls ein großes, schon etabliertes Talent und ein Jahr jünger, wird nun wertvoller für die Eisbären. Als siebter Verteidiger wird der junge Maximilan Adam ins Team rücken, schon ab Mittwoch gegen die Straubing Tigers in der Arena am Ostbahnhof (Beginn 19.30 Uhr).

Drei Monate Pause sind drei Monate, die in der Entwicklung auf den Weg nach oben fehlen. Eisbären-Trainer Uwe Krupp sieht allerdings die verlorene Zeit auch als einen möglichen Gewinn für seinen jungen Verteidiger: „Das ist ein Teil des Profidaseins, da muss er durch.“ Und im besten Fall komme Jonas Müller stärker wieder da raus.

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