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Sport: Rücksichtslose Attacken

Beim Spiel USA gegen Italien hat Schiedsrichter Jorge Larrionda aus Uruguay Rot gegen den Italiener Daniele De Rossi und den Amerikaner Pablo Mastroeni wegen groben Foulspiels und Gelb-Rot gegen den Amerikaner Eddie Pope wegen wiederholten Foulspiels gezeigt. Waren diese Strafen gerechtfertigt?

Beim Spiel USA gegen Italien hat Schiedsrichter Jorge Larrionda aus Uruguay Rot gegen den Italiener Daniele De Rossi und den Amerikaner Pablo Mastroeni wegen groben Foulspiels und Gelb-Rot gegen den Amerikaner Eddie Pope wegen wiederholten Foulspiels gezeigt. Waren diese Strafen gerechtfertigt?

Absolut. De Rossi hat in der Luft seinen Ellenbogen ins Gesicht seines Gegenspielers gerammt. Der Schiedsrichter hatte Glück, dass er dabeistand, weil solche Luftduelle schwierig zu bewerten sind. Rudernde Arme gehören dazu, das muss nicht immer gleich ein Foul sein. Und Mastroeni hat seinen Gegenspieler mit gestreckten Beinen attackiert, das ist zwingend Rot. Es ist völlig egal, ob der Angriff von vorne, von der Seite oder von hinten kommt. Entscheidend ist, dass keine Chance bestand, an den Ball zu kommen. Das sind rücksichtslose Angriffe, die ganz übel ausgehen können. Als Schiedsrichter muss man auch die Gesundheit der Spieler schützen. Bei solchen Tätlichkeiten ist nur noch die Frage, wie viele Spiele einer gesperrt wird.

Die Gelb-Rote Karte gegen Pope ist genauso gerechtfertigt. Zudem muss man sagen, dass Pope überaus unüberlegt gehandelt hat. Schließlich hatte es zuvor bereits zwei Rote Karten gegeben. Wer trotzdem derart rüde einen Gegenspieler attackiert – vor allem, wenn er bereits Gelb gesehen hatte –, der muss einfach mit den Konsequenzen rechnen. Schiedsrichter Larrionda ist im Übrigen bereits beim Spiel Angola gegen Portugal durch eine souveräne Leistung aufgefallen.

Überhaupt haben die Schiedsrichter, abgesehen von Einzelfällen, bisher bei der WM sehr gut gearbeitet. Sie sind konsequent und setzen die harte Linie gut durch. Es gibt diese Anweisung, vor allem bei rüden Attacken hart zu urteilen. Allerdings hat es bisher auch nur wenige schwierige Spiele gegeben. Verglichen mit einem normalen Bundesligaspiel gibt es bei einer WM-Partie viel weniger Fouls. Da spielt ganz bestimmt eine Rolle, dass man nach einer zweiten Gelben Karte im dritten Vorrundenspiel fürs Achtelfinale gesperrt ist, sofern das eigene Team weiterkommt. Das will keiner riskieren. Zu den Einzelfällen, in denen falsch entschieden worden ist, gehört das grobe Foul an dem Portugiesen Figo im Spiel gegen Iran. Diese Attacke hätte mit Rot geahndet werden müssen.

Manfred Amerell

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