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Sport: Rüffel nur für Haas

Der neue Daviscup-Teamchef Michael Stich lobt sein geschlagenes Team und rüffelt Thomas Haas, der sich aus Ärger über den Deutschen Tennis-Bund (DTB) geweigert hatte anzutreten. Stich hatte sich sein Debüt mit dem 1:4 gegen Kroatien in Zagreb zwar anders vorgestellt.

Der neue Daviscup-Teamchef Michael Stich lobt sein geschlagenes Team und rüffelt Thomas Haas, der sich aus Ärger über den Deutschen Tennis-Bund (DTB) geweigert hatte anzutreten. Stich hatte sich sein Debüt mit dem 1:4 gegen Kroatien in Zagreb zwar anders vorgestellt. Dennoch fiel das Fazit der neuen Führungs-Crew positiv aus. Der erwachte Teamgeist überstand schließlich auch die Niederlage. "Die Jungs haben 100 Prozent gegeben - und das war es, was ich von ihnen erwartet habe. Also gibt es keinen Grund, unzufrieden zu sein", sagte Stich. Das Theater um Thomas Haas ging ihm dagegen zunehmend auf die Nerven. Als Vermittler stehe er gleichwohl nicht zu Verfügung. Warum auch?

"Ich sehe mich nicht in der Bringeschuld", betonte Stich. Die liege ganz allein bei Haas, der gefordert sei, endlich das unwürdige Schauspiel zu beenden. Nachdem sich der Team-Chef in den Tagen von Zagreb bewusst zurückgehalten hatte, sprach er nach der Niederlage Klartext und rüffelte den aus Florida mehr und mehr Giftpfeile aussendenden besten deutschen Tennisspieler. Einer Sonntag-Zeitung hatte Haas ein Interview gegeben, in dem er den DTB hart kritisierte, der vertrauliche Dinge über Haas an die Öffentlichkeit getragen habe. DTB-Präsident Georg von Waldenfels habe ihn so hart attackiert, sodass er selbst sich nicht mehr auf das Tennisspielen habe konzentrieren können. Das Interview war am Tag der Entscheidung in Kroatien erschienen.

Online-Gaming Spiel, Satz und Sieg: Der Pong-Klon von meinberlin.de "Wie man so etwas machen kann, verstehe ich überhaupt nicht - selbst wenn ich mir noch so viel Mühe gebe", sagte Stich und Zornesfalten gruben sich in sein Gesicht. Die Tür sei dennoch nicht verschlossen, aber die Störfeuer, "während hier noch gespielt wird", seien unmöglich gewesen. An Haas sei es, die Situation zu klären und das überfällige Gespräch mit Georg von Waldenfels zu suchen. Stich: "Wenn er Daviscup spielen will, dann soll er es tun."

Der Daviscup-Kapitän will bis zum Abstiegsspiel im Herbst, für das am 10. April der Gegner ausgelost wird, auf dem eingeschlagenen Weg weiter voran gehen. "Es gibt viel zu tun", sagte er. Im Nachwuchsbereich müsse hart gearbeitet werden, im Verband die Strukturen weiter reformiert werden, ein schlagkräftiges Doppel müsse geformt werden - und der Kontakt zu den Daviscupspielern auf der ATP-Tour generell verbessert werden. "Aber die Spieler müssen auch wissen, dass sie sich melden, wenn etwas ist", forderte Stich ein neues Kommunikations-Verständnis.

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