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Sport: Saarbrücken? Lüneburg!

Der Kaffee war kalt geworden, die Journalistenschar verstummt. Präsident Heiner Bertram hatte gerade verkündet, dass sich der 1.

Der Kaffee war kalt geworden, die Journalistenschar verstummt. Präsident Heiner Bertram hatte gerade verkündet, dass sich der 1. FC Union von der Sportwelt trennen würde und einige Fakten auf den Tisch geknallt: Zahlen, Verträge, Rückzahlungsmodalitäten. Für einen Moment war Ruhe eingekehrt. Kurz murmelte Trainer Georgi Wassilew einige Sätze vor sich, dann ergriff Klaus Berge das Wort und sprach vom Fußball und dem 1. FC Saarbrücken.

Zum Thema Bundesliga aktuell: Ergebnisse und Tabellen Bundesliga-Tippspiel: Das interaktive Fußball-Toto von meinberlin.de Stimmt. Der 1. FC Union spielt auch noch Fußball, heute Abend gegen eben jenen 1. FC Saarbrücken (Alte Försterei, 19 Uhr). Eine klare Angelegenheit. Union liegt sechs Punkte hinter dem dritten Tabellenplatz, der zum Aufstieg in die Bundesliga berechtigt. Saarbrücken ist Vorletzter. Also: Eine klare Angelegenheit. "Eben nicht", sagt Manager Berge. Und dann spricht er von Lüneburg.

Lüneburg ist das Köpenicker Trauma. An einem Dienstagabend im Dezember 2000 verlor der 1. FC Union gegen den Tabellenletzten der Regionalliga, den Lüneburger SK. Keine schlimme Niederlage, Union stieg am Ende der Saison in die Zweite Liga auf, aber peinlich war sie schon. Gegen Saarbrücken darf Union nicht verlieren. Auch das wäre peinlich. "Wenn alles normal läuft, dann gewinnen wir gegen Saarbrücken. Wir haben dreimal so viele Punkte, so steht das jedenfalls in der Tabelle. Aber in diesen Situationen neigt man nun mal dazu, den Gegner zu unterschätzen."

Saarbrücken hat keine schlechte Mannschaft. Die ehemaligen Bundesligaprofis Ante Covic und Manfred Bender spielen dort, der frühere nigerianische Nationalspieler Jonathan Akpoborie schaut zurzeit verletzt zu. Einfach wird das Spiel nicht. "Aber es ist wichtig. Es geht nicht darum, ob wir gegen Saarbrücken zwei oder sieben Tore schießen", sagt Berge. Der Kontakt zur Spitze soll nicht verloren gehen. Schon gar nicht durch einen Punktverlust gegen Saarbrücken. "Es ist doch schön, dass wir mit dem Aufstieg in Verbindung gebracht werden." In den kommenden Wochen wird es für den 1. FC Union härter: Dann geht es gegen Eintracht Frankfurt, Arminia Bielefeld und MSV Duisburg. "In diesen Spielen sind nicht wir der Favorit", sagt Berge.

André Görke

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