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Gewonnen zuhause. Sandro Cortese nach seiner Triumphfahrt auf dem Sachsenring.

© dpa

Sachsenring: Sandro Cortese: Sieg ausgeschlossen

Sandro Cortese und der Sachsenring - das wird für immer in Verbindung gebracht werden. Schließlich beendete der Berkheimer vor einem Jahr eine 41 Jahre andauernde deutsche Erfolgsflaute auf dem Traditionskurs. In diesem Jahr stellt sich Cortese wieder hinten an.

Die Augen leuchten und ein Lächeln umspielt die jungenhaften Gesichtszüge, wenn Sandro Cortese auf den Sachsenring zu sprechen kommt. Der Moto3-Weltmeister des vergangenen Jahres ist zur Symbolfigur für den aufstrebenden deutschen Motorrad-WM-Sport geworden, nachdem er am 8. Juli 2012 auf dem Traditionskurs bei Hohenstein-Ernstthal als erster Deutscher 41 Jahre nach Dieter Braun wieder einen Grand Prix gewann. Doch es ist lediglich eine schöne Erinnerung. Was gestern war, zählt ab Freitag nichts mehr, wenn Cortese wieder daheim auf WM-Punktejagd geht.

„Den Heim-Grand-Prix zu gewinnen, ist etwas ganz Großes“, erzählt er. „Das gelingt nur den wenigsten. Insofern ist mir schon klar, was ich vergangenes Jahr geschafft habe und ich bin auch sehr stolz darauf. Letztlich ist es aber auch nur ein statistischer Wert in meiner Biografie. Und aus Statistiken mache ich mir nicht viel“, berichtet der Italo-Schwabe.

Vielmehr geht sein Blick wie immer nach vorn. Jetzt, in der Moto2-Klasse, musste er sich wieder ganz hinten einordnen. „Man lernt das Motorradfahren praktisch neu. Von Erfahrungen kann man dabei kaum profitieren. Es ist, als wenn man von einem VW Käfer in einen Porsche steigt“, beschreibt Cortese den Unterschied zwischen Moto3 und Moto2. Zumal er seit Saisonbeginn in einem völlig neu aufgebauten Team fährt, das sich die so wichtigen Rennstreckendaten erst erarbeiten muss.

Eine Durchblutungsstörung macht Sandro Cortese zu schaffen

Dass Cortese dennoch schon in die WM-Punkteränge fährt, hat mit seinem Talent und Lerneifer zu tun. „Klar hätte ich in der kleinen Klasse weiter Siege einfahren können, doch mein Anspruch ist, irgendwann MotoGP zu fahren. Nach den Anfangsschwierigkeiten habe ich mich mittlerweile stabilisiert. Ich bin zufrieden so, wie es läuft“, betont der 23-Jährige, der am Sonntag seinen 141. Grand Prix in Serie bestreiten wird.

Dabei muss er wieder einmal auf die Zähne beißen. Eine Durchblutungsstörung am rechten Unterarm macht ihm seit Wochen derart zu schaffen, dass eine Operation unumgänglich sein wird. Diese verschob Cortese jedoch auf die Zeit nach dem Sachsenring-Rennen, um einen Start nicht zu gefährden.

Schließlich wirbt der sächsische Kurs mit dem Berkheimer, der zudem eine eigene Fan-Tribüne bekam. „Es ist eine große Ehre für mich, als Sachsenring-Botschafter auserkoren worden zu sein. Das macht Spaß und ich würde es auch gern weiterhin machen“, sagt Cortese, weist aber jeglichen damit verbundenen Druck von sich.

„Stress ist das keiner. Und ich mache mir auch keinen. Für einen Sieg wird es nicht reichen, doch ich will so weit vorn wie möglich landen“, sagt Cortese. „Ich weiß, dass ich noch weitere zwei Jahre in diesem Team in der Moto2 fahren werde, also muss man nichts erzwingen. Rückschläge gehören dazu, wenngleich ich daheim schon gern wieder etwas Besonderes anbieten möchte.“ (dpa)

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