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Menschliche Wand. An Christian Ehrhoff (li.) und seinem Verteidiger-Kollegen Tyler Myers wird in der neuen NHL-Saison wohl so mancher Gegner abprallen. Foto: Reuters

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Sport: Säbel und Könige

Die NHL-Teams Buffalo und Los Angeles spielen morgen in Berlin gegeneinander

Berlin - Am Sonnabend treten in der Arena am Ostbahnhof die Buffalo Sabres und die Los Angeles Kings gegeneinander an. Es ist das erste Mal, dass zwei Mannschaften aus der nordamerikanischen Eishockey-Profiliga NHL ein reguläres Punktspiel in Deutschland austragen. Wir stellen die beiden Teams mit ihren Leistungsträgern kurz vor.

BUFFALO SABRES

Anfang Juli, als längst feststand, dass Buffalo und Los Angeles in Berlin aufeinandertreffen, wurde das Spiel für die deutschen Eishockeyfans erst so richtig interessant. Da nämlich gaben die Buffalo Sabres die Verpflichtung des deutschen Nationalspielers Christian Ehrhoff bekannt, 40 Millionen US-Dollar bekommt der Verteidiger für zehn Jahre. Viel Geld für einen Ausländer, was verdeutlicht, welchen Status Ehrhoff inzwischen in Nordamerika besitzt. Bei seiner Vertragsunterschrift sagte Ehrhoff: „Ich denke, dass Buffalo eine gute Wahl ist, weil ich hier meinen Traum vom Gewinn des Stanley Cups verwirklichen kann.“ An der Meisterschaft schrammte der 29-Jährige vergangene Saison mit seinem alten Team, den Vancouver Canucks, nur knapp vorbei. Nun soll mit Buffalo endlich der Titel her, doch im Gegensatz zu Vancouver werden den Sabres nur Außenseiterchancen eingeräumt. Die Mannschaft tritt im Osten in der Northeast-Division an, Favorit ist dort aber Meister Boston Bruins mit dem deutschen Nationalspieler Dennis Seidenberg.

Neben Ehrhoff sind Tyler Myers, Thomas Vanek aus Österreich und Torhüter Ryan Miller die Stars des Teams vom Eriesee. Miller gewann bei den olympischen Spielen von Vancouver mit dem US-Team die Silbermedaille und gehört zu den besten Schlussmännern Nordamerikas. Vor Miller verteidigt in dieser Saison bei den „Säbeln“ unter anderem Robyn Regehr, dessen Bruder Richie bei den Eisbären in der deutschen Eishockeyliga spielt. Viel länger als Regehr und Ehrhoff ist Jochen Hecht in Buffalo. Der gebürtige Mannheimer trägt seit 2002 das Trikot der Sabres und war dort zeitweise sogar Kapitän. Am Sonnabend wird Hecht aber verletzungsbedingt nicht spielen können.

LOS ANGELES KINGS

Eigentlich sollte es in Berlin zum Duell der beiden Deutschen Jochen Hecht und Marco Sturm kommen. So jedenfalls hatten es sich die Veranstalter erhofft. Daraus wurde nichts; Hecht ist verletzt und Sturm verließ Los Angeles im Sommer Richtung Vancouver. So werden die meisten Spieler der Kings höchstens eingefleischten Fans etwas sagen. Die Stars der Mannschaft sind Anze Kopitar aus Slowenien sowie die beiden kanadischen Goldmedaillengewinner Drew Doughty und Mike Richards. Richards wechselte im Sommer für viel Geld von den Philadelphia Flyers nach Los Angeles und soll zusammen mit den anderen Neuzugängen dafür sorgen, dass der Klub, der genau wie die Eisbären Berlin und die Hamburg Freezers zur Gruppe des Eigners Anschutz Entertainment (AEG) gehört, wieder zu einem ernsthaften Anwärter auf den Stanley Cup wird. Obwohl Los Angeles im Westen in der vielleicht stärksten Division der NHL gegen San Jose, Anaheim, Dallas und Phoenix antreten muss, werden der Mannschaft aus Kalifornien genau wie Buffalo Außenseiterchancen auf den Titelgewinn eingeräumt.

Die letzte Finalteilnahme der Kings liegt allerdings schon länger zurück. 1993 unterlag man im Endspiel den Montreal Canadiens. Damals spielte noch ein gewisser Wayne Gretzky für Los Angeles.

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